
Europa vs. Rest der Welt:
DLD Conference: Wie Europa die digitale Welt zurückerobert
Es muss sich einiges verändern, damit Europa wieder aufholen kann. Auf Burdas DLD-Konferenz werden unter anderem Vizekanzler Sigmar Gabriel sowie Manager von Uber, Facebook und Zalando Stellung beziehen.

Foto: DLD
Deutschland und Europa geraten digital ins Hintertreffen. Das ist zumindest eine Befürchtung, die auf der kommenden Innovationskonferenz DLD 2018 in München am Wochenende ein großes Thema wird. In Europa gibt es schlicht zu wenige Firmen wie Uber. CEO Dara Khosrowshahi wird hierzu einiges zu sagen haben.
Das Motto "Reconquer" soll zeigen, das sich einiges verändern muss. Nicht zuletzt geht es um die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Deutschland und in Europa - aber auch in der Gesellschaft. Das Team von W&V und Lead wird die wichtigsten Panels im Live-Stream von Samstag bis Montag zusammenfassen.
Dass europäische Firmen in Sachen Innovation nicht die gleichen Rahmen vorfinden, wie Amerikaner oder Chinesen, ist bekannt. Was verändert werden wird, um wieder Land zu gewinnen, wird Vizekanzler Sigmar Gabriel zum Auftakt am Samstag Stellung erklären. Es wird erwartet, dass er auch erklärt, wie die Bundesregierung zur anstehenden de ePrivacy-Verordnung steht (hier der aktuelle Stand).
Auch die finale Position der der EU-Kommission ist noch unklar. Ob sich die Kommission doch noch für die Medien- und Werbeindustrie einsetzten wird, dürfte die bulgarische EU-Kommissarin für digitale Wirtschaft und Gesellschaft, Marija Gabriel, vor Ort erklären. Sie hatte das Amt 2017 von Günther Oettinger übernommen.
Wobei einige Unicorns, wie die Startups mit einer Bewertung von über einer Milliarde Dollar liebevoll genannt werden, gibt es auch in Deutschland. Den Titel erarbeitet hat sich zuletzt Christopher Muhr, COO von Wir-kaufen-Dein-Auto. Die Firma hatte erst vor ein paar Tagen Anteile an der Dachfirma Auto1 Group für 460 Mio. Euro den japanischen Investor Softbank verkauft - ein Ritterschlag. Zusammen mit den Gründern Niklas Östberg, Delivery Hero und Robert Gentz (Zalando) sowie Marc Samwer (Jamba, Zalando, Global Founders Capital) wird Muhr jedoch durchaus die kritischen Punkte ansprechen.
Nur beim inzwischen DLD geht es traditionell auch um gesellschaftliche Themen. Auch hier wird es kritisch. Allen voran Schauspielerin Rose McGowan dürfte hierzu einiges beitragen. Sie hatte mit ihrer Twitter-Kampagne #MeToo viele Frauen zu persönlichen Berichten über sexuelle Belästigung ermutigt. Hier schließt sich auch der Kreis zu Uber-CEO Khosrowshahi. Er hatte den Job bekommen, weil Gründer und Ex-CEO Travis Kalanick über Vorwürfe zu sexueller Belästigung und Diskriminierung im Unternehmen gestolpert war.
In Summe werden 150 Speaker auf der Konferenz von Hubert Burda Media sprechen. Die DLD-Macher um Managing Director Stephanie Czerny zählen unter anderem 27 Investoren, 17 Politiker, 25 Gründer und 26 Wissenschaftler auf. Ein guter Teil hiervon wird sich im Anschluss direkt nach Davos zum World Economic Forum (WEF) begeben.