
Heye dreht wieder:
Das passiert, wenn HD+ für Werbung echte Kunden sucht
HD+ setzt die Heye-Kampagne samt HD-Check fort und dreht weitere Kunden-Attacken mit Ulf Oswold. Auch ein Zugpferd: neue Sender wie TLC HD.
Unter dem Motto "Deutschland macht den HD-Check" setzt HD Plus, Astras Anbieter und Vermarkter der HD+-Plattform, seine Kampagne fort. Dem Konzept bleibt Timo Schneckenburger treu: Laut dem Geschäftsführer Marketing und Vertrieb bei der HD Plus GmbH wissen viele Menschen nicht, ob sie ihr privates Fernsehprogramm wirklich in hoch auflösendem HD+ empfangen oder nicht. Aus diesem Grund darf Testimonial Ulf Oswold wieder auf Tour gehen und an den Türen deutscher Haushalte klingeln. Ab April soll Oswold dieses Mal in Bayern und NRW den HD-Check machen. Eine kleine Änderung sehen die neuen Commercials im Reality-Format vor: Das Team soll vermehrt Haushalte aufspüren und filmen, die HD+ bereits nutzen. Einer Stichprobe unter Käufern durch TNS Infratest verdankt Schneckenburger seit Kurzem nämlich die Erkenntnis, dass Konsumenten deutlich zufriedener sind (45 Prozent), wenn sie TV-Geräte und Receiver mit HD+ erstehen (Käufer herkömmlicher Gerätschaften sind demnach nur zu 28 Prozent zufrieden).
Was in den von Heye konzipierten und von Wige Next produzierten Spots witzig aussieht, hat oft eine interessante Geschichte: Schneckenburger, Oswold und das insgesamt acht Mann starke Team inklusive zweier Handkameras sind nicht immer auf Anhieb auf filmbare Wohnzimmer gestoßen. Unaufgeräumte Akademiker-Villen haben sie genauso vorgefunden wie schlecht gelüftete Junggesellen-Behausungen, wie sie auf einem HD-Plus-Kundenempfang in München verraten. In einem Fall – die Filmcrew schlüpfte durch eine Hecke vorbei an einer Grillparty – hielt eine Frau Schneckenburgers Werbetruppe wohl für eine Überraschung ihres Ehegatten: Ein TV-Dreh für den Schatz! Derlei Attacken sind Unternehmen und Bürger in wenigen Wochen beim nächsten Check von HD Plus und Heye wieder ausgesetzt. Ein "gelungenes Experiment" nennt Schneckenburger den HD-Check. Mit echten Kunden drehen - das findet aktuell Nachahmer bei Real. Hier ein Spot von HD+ aus dem Herbst:
Der erste Flight der Kampagne startete im Oktober mit vier Filmen, die in TV und Online zu sehen waren. Marketer Schneckenburger begründet den Fortgang der HD-Check-Kampagne mit dem Erfolg nach Abverkaufszahlen. Details nennt er nicht, räumt aber ein, dass sich das Verhältnis "von drei Kunden entscheiden sich zwei fürs Bezahlen" seither deutlich verbessert habe. Die Plattform HD+ der SES-Satellitenholding meldete zum 31. Dezember 1,413 Millionen zahlenden Kunden, 49 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Allein im traditionell starken vierten Quartal hat sich die Zahl der Kunden um 131.771 erhöht – die Kampagne hat hier wohl gut unterstützt. Das Potenzial nach oben ist da: Weitere knapp 1,3 Millionen Haushalte befanden sich zum Jahreswechsel in der zwölfmonatigen Gratisphase. "Damit nutzten Ende des Jahres 2013 insgesamt rund 2,7 Millionen Haushalte HD+", resümiert das Team um Wilfried Urner, Vorsitzender der Geschäftsführung von HD+. Er glaubt an weiter zügiges Wachstum, zumal die TV-Branche mit der Fußball-WM vor einem Sportereignis und mit Ultra-HD vor einer neuen Technikwende steht, die die Nachfrage nach hochauflösenden Bildern beflügeln.
HD+ soll zügig weiter wachsen – neue hoch auflösende Sender und höhere Preise sind in Sicht: Nachdem seit dem 17. Januar mit dem Disney Channel HD der 16. Sender an Bord ist, werden zum 16. April mit RTL Nitro HD, n-tv HD, ProSieben Maxx HD und dem neuen Discovery-Frauensender TLC HD vier weitere neue Sender gleichzeitig auf die Plattform aufgeschaltet. Dann 20 Sender, im vergangenen Jahr weiterenwickelte Services wie HD+ RePlay für die Mediatheken von Privatsendern oder die kostenlose App für Smartphones und Tablets haben ihren Preis: Die SES-Tochter wird ab 6. Mai die Preise für die Kunden anheben. HD+ nennt den Obulus "technische Servicepauschale", die sich künftig nach Auslaufen der auf sechs Monate halbierten Gratisphase auf 60 statt wie bisher 50 Euro pro Jahr belaufen wird.