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Der Facebook-Boykott-Aufruf wird in Deutschland von mehreren Marken umgesetzt. Der US-Konzern versucht die Werbekunden zu besänftigen. Facebook kündigt an, Inhalte und Werbung transparenter zu gestalten.
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Mitte Juni erst kündete Facebook einige wichtige Änderungen im Hinblick auf die bevorstehenden US-Wahlen zur Bekämpfung von Rassismus an. Nachdem mehr als 90 Unternehmen vorerst keine Werbung mehr auf der Plattform schalten wollen, gab Facebook nun in einem Blogpost bekannt, das System in Zukunft mittels weiterer Änderungen und Aktualisierungen transparenter machen zu wollen. Auch die ersten deutschen Marken gaben heute bekannt, am Facebook-Boykott #StopHateForProfit teilzunehmen. Große Sportartikler wie Adidas, Puma und Vaude ziehen ihre Budgets zurück, aber auch Mittelständler wie Henkel, Fritz Kola oder die Veganz Group. "Meldet man Hasspostings bei Facebook, passiert meistens: nichts. Facebook macht nur genau so viel, wie es machen muss. Sie könnten, wollen aber nicht aktiv dagegen vorgehen", heißt es in einer Begründung von Fritz Kola auf Instagram.
"Wir planen, unsere Richtlinien zur Monetarisierung von Partnern und Inhalten sowie die Sicherheitskontrollen für Marken, die wir den Werbetreibenden zur Verfügung stellen, zu evaluieren", heißt es dagegen auf dem Facebook-Blog.
Diese Änderungen betreffen vor allem die Monetarisierung von Inhalten, Markensicherheitstools und -praktiken sowie die strengere Einhaltung der Community-Standards und die Zusammenarbeit mit Werbungtreibenden. Dazu wird Facebook mit dem unabhängigen Branchengremium Media Rating Council (MRC) zusammen arbeiten, das unter anderem folgende Punkte überprüfen wird:
Über die strengere Einhaltung der Gemeinschaftsstandards wird der Community Standards Enforcement Report (CSER) berichten, der wie im Mai angekündigt, nun vierteljährlich erscheinen wird. Der nächste Bericht wird im August veröffentlicht.
In dem Bericht soll unter anderem detailliert aufgezeigt werden, die der Internetriese bei der Entfernung von Inhalten vorgeht. Als Teil des Engagements für Transparenz beabsichtige Facebook außerdem, die Verbreitung von Hassreden im kommenden Jahr in die CSER-Berichte aufzunehmen, soweit keine weiteren Komplikationen durch COVID-19 auftreten.
Zuckerberg kündete im Februar außerdem an, man könne sich eine mögliche Öffnung der Inhaltsmoderationssysteme für externe Prüfungen vorstellen. Der Dritte Abschnitt des Posts richtet sich daher an die wichtigsten Interessengruppen, darunter staatliche Aufsichtsbehörden, die Zivilgesellschaft und die Werbeindustrie. Die Prüfung wird von Dritten durchgeführt werden und die Häufigkeit von Verstößen gegen Inhalte einschließen. Da Facebook selbst noch am Anfang dieses Prozesses steht, kann der Konzern noch keine weiteren Einzelheiten bekannt geben.
Im Bereich der Brand Safety kündigte Facebook folgende Neuerungen an:
Die Teilnahme an der Global Alliance for Responsible Media (GARM) des Weltverbandes der Werbetreibenden (World Federation of Advertiser's Global Alliance for Responsible Media) zur Angleichung der Markensicherheitsstandards und -definitionen, gemeinsamen Tools und Systemen sowie zur unabhängigen Überwachung der Branche.
Der Post schließt mit den Worten:
"Wir erkennen unsere Verantwortung an, ein sicheres Umfeld für alle zu schaffen, die unsere Plattformen nutzen. Um dies zu tun, müssen wir unseren Partnern transparent machen, wie gut wir die Sicherheit der Plattform durch die Entfernung von verletzenden Inhalten gewährleisten. Wir arbeiten derzeit daran, die wichtigsten Bedenken auszuräumen, erkennen aber an, dass noch viel mehr zu tun ist."