Corona-Studie :
Deutsche fordern Haltung gegen Verschwörer
Eine Mehrheit begrüßt es, wenn sich Marken gegen Verschwörungstheorien positionieren und als Reaktion Produkte aus dem Sortiment werfen. Derweil glauben ein Drittel an "geheime Mächte" hinter dem Virus.
Verschwörungstheorie rund um das Coronavirus sind weit verbreitet. Rund ein Drittel der Deutschen können sich vorstellen, oder sind sich sogar sicher, dass "geheime Mächte" für die Pandemie verantwortlich sind. Das geht aus einer Online-Befragung des Meinungsforschungs-Start-Ups Appinio hervor.
Auch Marken und Unternehmen sind von dieser beunruhigenden Entwicklung betroffen. So entfernten zum Beispiel die Einzelhändler Kaufland und Vitalia die Produkte von Attila Hildmann aus ihrem Sortiment. Der TV-Koch gilt als einer der prominentesten Verbreiter von Corona-Verschwörungstheorien.
Laut der Studie handelten Kaufland und Vitalia gemäß den Wünschen der Befragten: Eine Mehrheit von 70 Prozent haben Verständnis dafür, dass Einzelhändler Produkte aus dem Sortiment nehmen, wenn diese mit Verschwörungstheoretikern in Verbindung stehen.
Generell erachten es ebenfalls 70 Prozent als wichtig, dass sich Marken gegen Verschwörungstheorien und Leute, die diese verbreiten, positionieren.
Schaden für Werbepartner
Beim eigenen Konsumverhalten ist das Meinungsbild jedoch weniger eindeutig. 43 Prozent der Befragten machen ihre Kaufentscheidung nicht davon abhängig, ob Marken oder deren Influencer Verschwörungstheorien verbreiten. Immerhin geben 18 Prozent an, entsprechende Produkte "etwas weniger" zu kaufen. Und 26 Prozent kaufen "viel weniger ", oder gar keine Produkte, die mit Verschwörungstheoretikern assoziiert werden.
Eine Mehrheit von 63 Prozent glaubt außerdem, dass sich Prominente wie Hildmann im Hinblick auf ihre Karrieren selbst schaden. Negative Auswirkungen für die Werbepartner erkennen 75 Prozent der Befragten.