
Alle Jahre wieder ... :
Die ultimativ schrägsten Weihnachtsspots
"We wisch you a merry Christmas", verbreitet der Autoservice-Dienstleister Vergölst mit einem schwungvollen Gospel. Worüber einige jubeln, finden andere zum fremdschämen. Die skurrilsten Weihnachtsspots aus W&V-Sicht.

Foto: Vergölst
Zur Weihnachtszeit explodiert das Netz förmlich vor besinnlichen bis lustigen Spots. Darunter sind viele wirklich herzerwärmende Streifen, aber auch einige, die Stirnrunzeln hervorrufen.
Für den Reifen- und Autoservice-Dienstleister Vergölst ist es eine Premiere. Er ist zum ersten Mal zur Weihnachtszeit mit einem Spot präsent, der vorrangig im Kino und in Social Media läuft. Kreiert hat ihn die Agentur T.W.O, Düsseldorf. "Mit dem Spot wollen wir die Brand Awareness insbesondere unter den 25- bis 40-Jährigen steigern", Gabriele Paschek, Marketingleiterin bei Vergölst. Dabei darf kein Klischee fehlen: Gospelgesang, tanzende Mitarbeiter und ein strippender Weihnachtsmann.
Ein bekanntes Gesicht macht eine Kampagne noch nicht zum Publikumsliebling. Das zeigt sich am Weihnachtsspot für Chanel No. 5, hinter dem der französische Kreative Jean-Paul Goude steckt. Lily-Rose Depp, Testimonial für Chanel No. 5, spielt mit einer Schneekugel und freut sich über ihre Lieblingszahl darin. Leider können die meisten User diese Freude nicht teilen.
Wer braucht in Smartphone-Zeiten noch eine Uhr? Damit auch der Dümmste den Sinn von Armbanduhren begreift, hat der Uhrenshop WatchO einen Weihnachtsspot kreiert, in dem jeder so betont auf sein Handgelenk schaut, dass es schon wieder komisch ist.
Einen gewaltigen Shitstorm löste der Spot der Fitnessmarke Peloton aus. Das Klischee vom niedlichen Frauchen, das alles tut, um seine schlanke Linie zu behalten, stößt größtenteils auf Ablehnung. Der Trimmrad-Hersteller kann die ganze Aufregung gar nicht verstehen. Noch schlimmer geht natürlich immer - etwa wenn man ein Bügeleisen verschenkt.
Visa Card hat sich für ein Remake von Queens "Somebody to love" entschieden. Geträllert wird es von 13 Ladenbesitzern, die Visa dadurch unterstützen will - und all die anderen Boutiquen und Einzelhändler, die im Kampf gegen den Onlinehandel oft das Nachsehen haben.
TK Maxx schickt einen rasanten Skifahrer durch die Winterlandschaft, der jedem das passende Geschenk zuwirft:
In den USA ist der Kool-Aid-Man so bekannt wie hierzulande Clementine oder Herr Kaiser. Das Werbemaskottchen hat sich für die Weihnachtszeit Verstärkung geholt - mit dem US-Rapper Lil Jon. Der extrem lange Spot verstört mit seiner Musik mehr, als dass er Weihnachtsstimmung aufkommen lässt:
Wenn der Coca-Cola-Weihnachtsmann mal die Schnauze voll hat, dann ist der Mobilitätsdienstleister Miles zur Stelle. Er ist mit mehreren tausend Fahrzeugen in Berlin, Hamburg, München, Köln, Düsseldorf und Sylt aktiv. Das kommuniziert er in einem launig gemeinten, aber doch etwas drögen Weihnachtsspot:
Die britische Supermarktkette Iceland hat sich auf Disney eingelassen und lässt die Figuren des aktuellen Kinohits Frozen II zur Scharade antreten. Nette Geschichte, nur leider keinerlei positive Markenwirkung für Iceland.
Weihnachtstage sind Familientage, aber man kann es auch übertreiben. Das transportiert der Spot der Marke Chilly, die sich für eine ökologisch vernünftige Auswahl der Geschenke ausspricht (Agentur: Uncommon Creative Studio). Das Unternehmen vertreibt wiederbefüllbare Flaschen für Getränke. Wie ein unbedachtes Geschenk alle verärgern kann:
Geradezu Kultcharakter hat Coca-Cola mit seinem Weihnachtstruck, der meist hellstrahlend durchs Bild fährt und alle in Verzückung versetzt. In Russland hat sich Coca-Cola dagegen für einen Film entschieden, der einen heimlichen Supermarkt-Besuch von Santa zeigt - bei dem er nichts klaut, sondern die neue Zimt-Cola an Ort und Stelle bringt. Die Kreation stammt von McCann Moskau.