Zuspitzung in den USA:
Diese Kampagne soll Donald Trump stoppen
Die US-Agentur MeidasTouch will inmitten der Unruhen mit ihrer Kampagne, die unter dem Motto #VoteOutHate läuft, die mögliche Wiederwahl des heftig kritisierten US-Präsidenten im November verhindern.

Foto: MeidasTouch
In den USA heizt sich die Stimmung nach dem Tod von George Floyd, der durch Polizeigewalt am 25. Mai ums Leben kam, weiter auf, in mehreren Staaten finden seither Massendemonstrationen statt. Die Situation eskaliert zunehmend, auch aufgrund der Aktionen des Präsidenten, der statt zu beschwichtigen weiter Öl ins Feuer gießt. Jüngste Aktion von Donald Trump: Er kündigte an, das Militär zu schicken, um die Proteste notfalls mit Gewalt zu beenden – auch gegen den Willen der vor Ort betroffenen Gouverneure und Bürgermeister.
Das sehen viele nicht nur kritisch, sondern schockiert. Auch drei Brüder gehören dazu: Ben, Brett und Jordan Meiselas. Sie wollen mit ihrer gemeinsamen Agentur MeidasTouch – natürlich eine Anspielung auf den sagenumwobenen König Midas, der alles durch Berührung in Gold verwandelte – die Wahrheit erzählen. Gemäß ihrem Slogan: "Because truth is golden".
Zu diesem Zweck haben die Brüder – ein Werber, ein TV-Macher und ein Anwalt – eine Anti-Trump-Werbekampagne konzipiert. In den Spots werden aktuellen TV-Bildern Aussagen und TV-Ausschnitte von Trump gegenübergestellt. Etwa eine Passage, in der er sich über das "I can’t breathe – ich kann nicht atmen" von Eric Garner lustig machte. Der Afroamerikaner war 2014 wie George Floyd ebenfalls bei einer Polizeikontrolle im Würgegriff erstickt.
Mit ihren Wahlspots der etwas anderen Art wollen die Meiselas-Brüder ein großes Ziel erreichen: Die mögliche Wiederwahl von Trump verhindern – unter dem Hashtag #VoteOutHate. Zur Finanzierung sind sie derzeit auf Spenden angewiesen, das sie aktuell nicht als klassische Werbeagentur arbeiten. Geld soll außerdem über einen Shop fließen, in dem sie Merchandise anbieten – T-Shirts, Kappen, Hoodies.
Ben, Brett und Jordan Meiselas wissen, wie das Business funktioniert. Sie bringen aus ihren jeweiligen Berufen jede Menge Erfahrung mit. Ben vertrat etwa den NFL-Star Colin Kaepernick, unter anderem bei seinem Nike-Deal. Der zweimalige Emmy-Gewinner Brett ist unter anderem auch als Digital-Media-Experte aktiv, und Jordan ist als Marketing Account Supervisor tätig, unter anderem für Top-Marken wie die NFL und AT&T.