Controversial Marketing:
Diesel zeigt Verständnis für Wardrober
Dass Verbraucher Klamotten online bestellen, einmal tragen und dann retournieren, ist im E-Commerce gelebter Alltag. Diesel findet in einer aktuellen Kampagne: Wer das tut, sollte wenigstens Spaß haben.
Dass Verbraucher online Klamotten kaufen, sie für einen bestimmten Anlass tragen und dann wieder zurückschicken, ärgert die meisten Händler und Brands in Grund und Boden. Die Jeans-Marke Diesel hingegen nimmt das sogenannte "Wardrobing" in einer Kampagne auf die Schippe.
Anlässlich der "New York Fashion Week" ließ die Kreativagentur Publicis Italy einen Clip drehen, der junge Leute mit der aktuellen Herbst-Kollektion von Diesel zeigt. Während sie damit zum Feiern gehen, lassen sie demonstrativ die Preisschilder aus ihren Klamotten hängen. Am nächsten Tag dann bügeln sie die Mode und deren Etiketten auf und verpacken die Ware originalgetreu, bevor sie sie zurückschicken. Im Off liest ein Sprecher dazu die Rückgaberichtlinien von Diesel vor. Zum Schluss wird der Claim eingeblendet: "Enjoy before returning".
Mit dem selbstironischen Film, für den Similar But Different Regie führte, heißt Diesel die Praxis des "Wardrobing" zwar nicht gut. Doch die Brand macht deutlich, dass man Leute, die das tun, auch nicht kriminalisieren wolle. Und: Wer die Rücksendebestimmungen derart missbraucht, solle wenigstens kurz Spaß an der Mode haben.
Zu dieser Einstellung passt auch ein Event, das Diesel zur "London Fashion Week" plant: eine "Return Party".