Emojis finden nur selten ihren Weg in die Werbung

Während die Emojis jeden Tag millionenfach zum Einsatz kommen in Nachrichtentexten und Emails, sind sie vergleichsweise selten in der Werbung zu finden. Und das hat nicht nur was damit zu tun, dass immer mehr Menschen auf den inflationären Gebrauch der kleinen Zeichen allergisch reagieren. Viele Unternehmen kreieren in Kampagnen daher ihre eigenen Emojis, wie beispielsweise Aldi oder VW

Der Hintergrund: Die japanischen Zeichen bedeuten in ihrem Ursprungsland oft etwas ganz anderes als hier. In einer Kolumne für Stern.de hat Meike Winnemuth entschlüsselt, wo überall Stolperfallen lauern. So ähneln sich in Japan die Schriftzeichen von "Glück" und "Kacke", weshalb der grinsende Kothaufen angeblich für Glück stehen würde. Und die Pommesgabel, also die Hand, die kleinen Finder, Zeigefinger und Daumen abspreizt steht nicht für den Rocker-Gruß, sondern kommt aus der Gebärdensprache und heißt "Ich liebe Dich".

Kein Wunder also, dass sich die Unternehmen bei soviel Missverständnismöglichkeiten dezent zurückhalten und nur dann Emojis nehmen, wo es eindeutig ist. 

Schon vor 4000 Jahren gab es das allerersten Smiley

Und jetzt noch ein großer Sprung in die Vergangenheit: Im türkischen Karkamis nahe der syrischen Grenze gruben italienische Forscher einen fast 4000 Jahre alten Tonkrug aus der Hethiter-Zeit aus. Darauf zu sehen: zwei Augen und ein gebogener Mund. Der Fund gilt als das bislang älteste Smiley. Wie der leitende Archäologe Nicolò Marchetti 2017 anmerkte, war das Gefäß für ein süßes Fruchtgetränk bestimmt. Es zeigt sich: Emotionen werden seit Menschengedenken in Symbole übersetzt. Kuritas 176 Zeichen haben den wohl stärksten Fußabdruck in unserer digitalen Kommunikation hinterlassen. Heute gibt es kaum eine Gefühlslage, Mimik oder Gestik, die nicht dargestellt werden kann. Das Kalender-Emoji hat der Japaner damals noch nicht entworfen. Heutzutage ist auf dem Symbol der 17. Juli aufgeschlagen - auch bekannt als Welt-Emoji-Tag. (dpa/lhe) 


Lena Herrmann
Autor: Lena Herrmann

hat bei der W&V ihr journalistisches Handwerkszeug gelernt und dort viele Jahre lang hauptsächlich markenstrategische Themen verantwortet, bevor sie sich als freiberufliche Journalistin und Podcast-Redakteurin selbstständig gemacht hat. Zudem hat sie die Podcast-Formate der W&V maßgeblich entwickelt und betreut. Sie ist Podcast-Host und steht regelmäßig als Moderatorin auf der Bühne.