Auch hierzulande war die weitverbreitete Intransparenz im Mediageschäft immer wieder Streitthema. 2015 brachte eine viel beachtete W&V-Titelgeschichte über neue Formen heimlicher Kickbacks das Thema zurück auf die Agenda (W&V 30/2015). 2016 stellte das EMR Institut für Europäisches Medienrecht bei den Medientagen ein Gutachten vor, das die Probleme der Intransparenz in den Geschäftsmodelle der hiesigen Mediaagenturen analysiert.

Mediabranche unter Druck

Mit dem Umbruch im Mediabusiness geraten diese auf Einkauf basierenden Geschäftsmodelle allerdings mehr und mehr unter Druck. Werbekunden bauen zunehmend eigene Data-Management und Einkaufsplattformen auf, um sich für das digtale Marketingzeitalter aufzustellen. Unabhängige Berater sind in den Wettbewerb zu den Mediaagenturen getreten. Das zwingt die Networks zu mehr Transparenz bei der Vertragsgestaltung und treibt sie verstärkt in die Transformation ihrer Geschäftsmodelle.  


Autor: Judith Pfannenmüller

ist Korrespondentin für W&V in Berlin. Sie schaut gern hinter die Kulissen und stellt Zusammenhänge her. Sie liebt den ständigen Wandel, den rauhen Sound und die thematische Vielfalt in der Hauptstadt.