
Quartalszahlen:
Facebook meldet 6,1 Milliarden Dollar Gewinn
Negativschlagzeilen und politischer Druck perlen zumindest an den Quartalszahlen von Facebook bislang spurlos ab. Umsatz, Gewinn und Nutzer wachsen weiter.

Foto: Facebook
Vom Facebook-Sterben ist allenthalben zu lesen, aber in der Realität nichts zu sehen. Im Gegenteil: Bei der Vorstellung der aktuellen Quartalszahlen konnte das soziale Netzwerk erneut mehr Nutzer und auch höhere Werbeumsätze ausweisen.
In Summe bezifferten sich die Umsätze auf 17,7 Milliarden Dollar - 29 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Betriebsgewinn legte um 19 Prozent auf 6,1 Milliarden Dollar zu. Profitiert hat Facebook vor allem dadurch, dass das Unternehmen seine Werbeeinblendungen um 37 Prozent erhöht hat.
Die Zahl der täglichen aktiven Nutzer stieg um neun Prozent auf 2,2 Milliarden inklusive Instagram, Messenger und WhatsApp. Täglich kommen rund 1,62 Milliarden Nutzer zu Facebook. Auf Facebook selbst sind pro Monat 2,45 Milliarden Nutzer (Vorjahresquartal: 2,41 Million) aktiv. Hier sorgten vor allem neue Mitglieder in Ländern wie Indien, Indonesien und die Philippinen für neue Wachstumsimpulse.
Der Zuckerberg-Konzern stellte zudem neue Mitarbeiter ein. Die Zahl der Angestellten wuchs in den vergangenen drei Monaten um knapp 3.400 auf gut 43.000.
Dabei steht das Online-Netzwerk eigentlich stark unter Druck - vor der nächsten US-Präsidentschaftswahl gibt es mal wieder Vorwürfe, dass der Konzern von Mark Zuckerberg nicht genug gegen die Verbreitung von Propaganda und gefälschten Nachrichten unternehme. Twitter sorgte am Mittwoch dafür, dass der Druck auf Facebook noch etwas stärker wurde: Der kleinere Konkurrent stieg ganz aus dem Geschäft mit der Verbreitung politischer Botschaften als Werbung aus.
Nordamerika blieb dabei der mit Abstand wichtigste Markt für Facebook mit Erlösen von knapp 34 Dollar pro Nutzer. In Europa stagnierte der Wert bei rund 10,5 Dollar pro Nutzer, wie der Internetriese am Mittwoch nach US-Börsenschluss im kalifornischen Menlo Park mitteilte.
Da Facebook ins Visier von US-Wettbewerbsermittlungen geraten ist, nutzte Zuckerberg die Telefonkonferenz, um gegen eine mögliche Abspaltung der Fotoplattform Instagram zu argumentieren. Zum Zeitpunkt der Übernahme 2012 sei bei weitem nicht sicher gewesen, dass der Dienst erfolgreich sein werde und er habe die heutige Größe von einer Milliarde Nutzern dank Facebook erreicht, erklärte Zuckerberg. Beim Kauf habe Instagram nur 30 Millionen Nutzer und viele Konkurrenten gehabt. "Ich hatte als Ziel gesetzt, dass Instagram eines Tages 100 Millionen Leute erreichen könnte", sagte der Facebook-Chef.
mit dpa