Onlinemediaplanung:
Filter-Fehler verursachte VWs "Breitbart"-Panne
Ein Fehler in einem Filterprogramm für das Ausspielen von Onlinewerbung hat dazu geführt, dass eine Anzeige von VW auf dem rechten US-Nachrichtenportal "Breitbart" landete. Dies teilte der Autobauer nach einer Prüfung mit.

Foto: VW
"Leider haben in dem konkreten Fall die automatischen Content-Filter eines Werbepartners einer Tochtergesellschaft der Volkswagen AG das Ausspielen der Ad auf "Breitbart" nicht verhindert", hieß es in einem Statement aus Wolfsburg, das W&V vorliegt.
Die rechtspopulistische Seite steht bei VW auf einer Liste von Publikationen, bei denen Werbeinhalte des Konzerns nicht veröffentlicht werden sollen - daher greifen normalerweise entsprechende Voreinstellungen, die das Schalten von Online-Anzeigen blockieren. Das haben offensichtlich noch nicht alle Konzerngesellschaften umgesetzt und ihre Dienstleister entsprechend instruiert. Im aktuellen Fall geht es um VW Financial Services. Da dem Mediapartner die Blacklist bis dahin nicht vorlag, wurde die Anzeige nicht geblockt.
"Wir bedauern sehr, dass es dazu gekommen ist, und versichern - gemeinsam mit den Partnern und Dienstleistern -, dass die Filtermechanismen verbessert wurden und sicherstellen, dass eine Wiederholung vermieden wird", erklärte eine Sprecherin.
In der vorigen Woche hatte es im Netz Kritik an Volkswagen gegeben, nachdem der umstrittene Werbeauftritt bei "Breitbart" entdeckt worden war. Das Unternehmen betonte daraufhin: "Es ist uns äußerst wichtig, dass keine Anzeigen in extremistischen, diskriminierenden und die Menschenwürde verletzenden Publikationen geschaltet werden."
Der Autobauer hatte im vergangenen Jahr mit einem als rassistisch empfundenen Werbe-Kurzvideo für den Golf 8 bei Instagram einen Shitstorm ausgelöst. Ein schwarzer Mann war darin von einer weißen Hand herumgeschubst worden. VW entschuldigte sich relativ spät und überprüfte die Prozesse, die zur Beauftragung der zuständigen Agentur geführt hatten. Kontrollpannen wurden eingeräumt - Rechtsvorständin Hiltrud Werner sprach von "fehlender Sensibilität und prozessualen Fehlern". Interne Prüfungen hätten aber keine Hinweise auf Vorsatz und Absicht oder auch gezielte rassistische Anspielungen ergeben.
am/mit dpa