Entwicklung der Brutto-Werbeausgaben und Werbesekunden bei Das Ding des Jahres.

Entwicklung der Brutto-Werbeausgaben und Werbesekunden bei Das Ding des Jahres.

Die Zuschauerzahlen pendelten sich um den Wert der zweiten Folge ein, stiegen zur volretzten Episode am 3. März noch einmal auf 1,63 Millionen und 5,3 Prozent Marktanteil an (Werberelevante: gute 12,3 Prozent), sanken aber zur letzten Folge auf 1,34 Millionen (4,5 Prozent), davon immerhin 0,99 Millionen von 14 bis 49 Jahren (10,6 Prozent). 

Da ist noch Luft nach oben: Tatsächlich lief ProSiebens Galileo: Big Pictures am 17. März auf demselben Sendeplatz mit 1,57 Millionen Zuschauern (5,5 Prozent; 1,04 Millionen bzw. 11,6 Prozent Werberelevante) besser.

Vox hat mit DHDL einen Vorsprung

Ebiquity hat sich auch die ersten vier Staffeln der Gründershow Die Höhle der Löwen (DHDL) auf Vox angeschaut. Dietmar Kruse, Ebiquity: "Verglichen mit dem ähnlichen Format 'Die Höhle der Löwen' scheint 'Das Ding des Jahres' durchaus einen ordentlichen Staffelabschluss, gemessen an den Brutto-Werbeausgaben, erwirtschaftet zu haben. Allerdings hat es bei 'Die Höhle der Löwen' eine Steigerung der Attraktivität als Werbeumfeld über die Staffellaufzeit gegeben."

Gestartet war DHDL 2014 mit einem Brutto-Erlös von 9,41 Mio. Euro über neun Folgen - die Vorfreude der Werbekunden drückte sich in zunächst eher mageren Werbeaufwendungen von 547.000 Euro für Folge eins und 677.000 Euro für Folge zwei aus. Allerdings konnte sich das Format von Show zu Show steigern - und von Staffel zu Staffel: Elf Episoden 2015 brachten bereits 15,41 Mio. Euro brutto ein (durchschnittlich 1,4 Mio. pro Folge).

2016 legte Die Höhle der Löwen einen enormen Sprung hin, die Brutto-Werbeerlöse haben sich auf 36,66 Mio. Euro mehr als verdoppelt, im Durchschnitt wurden 1876 Werbeksunden pro Folge verkauft. Für die aktuelle Staffel, die Ende 2017 ausgestrahlt wurde, hat Vox der Gründershow noch einmal eine Folge mehr spendiert. Das machte sich mehr als bezahlt: 52,46 Mio. Euro Brutto-Einnahmen errechnete Ebiquity. Durchschnittlich 4,37 Mio. Euro brachte jede der zwölf DHDL-Epsidoden 2017 ein, 1936 Werbesekunden waren im Schnitt gebucht.

Die aktuellste Staffel von Die Höhle der Löwen lief Ende 2017 bei Vox.

Die aktuellste Staffel von Die Höhle der Löwen lief Ende 2017 bei Vox.

Anlass zum Feiern boten auch die Einschaltquoten: Die Höhle der Löwen allerdings läuft jeweils dienstags, nicht am Samstagabend gegen ZDF-Krimis und RTLs DSDS. Nichts desto trotz: Die durchschnittliche Reichweite lag bei 2,92 Millionen (10 Prozent) - von den 14- bis 49-Jährigen waren in der vierten Staffel DHDL 17,9 Prozent durchschnittlich dabei (1,74 Millionen).

Nächste Gründershow läuft ab 21- März

Mit Start Up! geht am Mittwoch bereits die dritte Gründer-Show im deutschen Fernsehen auf Sendung. Dieses Mal sollen die Unternehmer länger begleitet werden und auch die Zuschauer Tipps bekommen. Investor Carsten Maschmeyer sucht dann vielversprechende Unternehmer bei Sat.1. In Start Up! ist er in den kommenden acht Wochen jeweils mittwoch um 20.15 Uhr zu sehen. Maschmeyer gehörte bereits bei DHDL zu den Investoren.

Bei Start Up! stellen sich 35 Personen der Jury bestehend aus Maschmeyer, Junique.de-Gründerin Lea Lange und Maschmeyers Vertrautem und Geschäftsführer der Maschmeyer Group, Klaus Schieble, vor. Ihre Ideen stehen noch am Anfang, manche können zumindest schon einen ersten Prototypen präsentieren. "Hier kann ich viel mehr, viel stärker zeigen, was Gründen alles bedeutet, wie vielschichtig Gründen ist, woran alles scheitern kann, worauf alles ankommt", sagte Maschmeyer der Deutschen Presse-Agentur.

Die Jury wählt dann 14 Unternehmen für die nächste Runde aus, die besten Kandidaten werden acht Wochen lang von Maschmeyer und Co begleitet. Mit dem Gewinner gründet Maschmeyer ein Unternehmen und investiert eine Million Euro.

Die Startup-Szene jedenfalls freut es, dass sie immer mehr Sendezeit bekommt, berichtet die Nachrichtenagentur DPA. Der Bundesverband Deutsche Startups empfiehlt jungen Unternehmern eine Teilnahme an Fernsehshows: "Die Startups, die wir kennen, verzeichnen nach der Ausstrahlung viele Besuche auf ihren Webseiten und auch mehr Verkäufe und Anfragen", sagt Verbandssprecher Paul Wolter. Besonders gut wirke die Vorstellung eines physischen Produkts, das sich direkt an den Endkunden, also nach Möglichkeit an jeden Fernsehzuschauer richtet. (sh/dpa)


Autor: Susanne Herrmann

schreibt als freie Autorin für W&V. Die Lieblingsthemen von @DieRedakteurin reichen von abenteuerlustigen Gründern über Medien und Super Bowl bis Streaming. Marketinggeschichten und außergewöhnliche Werbekampagnen dürfen aber nicht zu kurz kommen.