
Imagekampagne:
Glow und Berliner Polizei "können Hauptstadt"
Die Berliner Polizei will ihren Ruf verbessern. Eine neue Imagekampagne, die von Glow Communication konzipiert wurde, soll mehr Nachwuchs anlocken - und auch die Beamten selbst stolz auf ihren Job machen.

Foto: Jörg Carstensen/dpa
Niedrigste Besoldung bundesweit, veraltete Technik, baufällige Dienststellen, unbeantwortete Notrufe, Geheimnisverrat, Erpressung - die Berliner Polizei genießt in der Bevölkerung wie auch innerhalb der Beamtenschaft alles andere als einen guten Ruf. Das soll eine Imagekampagne nun ändern, die von der Agentur Glow Communication entwickelt und gestern in der Bundeshauptstadt vorgestellt wurde.
Unter dem Motto Wir können Hauptstadt will die Kampagne die gesamte Bandbreite an Herausforderungen aufzeigen, die die 26.000 Berliner Polizeibeamten zu bewältigen haben - darunter jährlich Schutz für 5.000 Versammlungen, 240 Staatsbesuche, 221 Botschaften, 141 Residenzen. Und alle 26 Sekunden geht ein Notruf ein.
Auf insgesamt acht Plakatmotiven sind die Porträts von Polizistinnen und Polizisten mit verschiedenen Slogans zu sehen. Auf diese Weise soll verdeutlicht werden, welchen Spagat die Hauptstadtpolizisten tagtäglich vollziehen und wie vielfältig ihr Job ist: Eine Polizeibeamtin "Kann 1. Mai. Kann 1. Schultag", eine andere "Kann Zehnfinger. Kann Langfinger". Der Polizeitaucher "Kann Spree. Kann See", ein Beamter "Kann Früh. Kann Späti".
Der 40 Sekunden lange Imagefilm, der im Kino, im TV sowie im Internet laufen soll, zeigt in kurzen Szenen ebenfalls die zahlreichen Einsatzgebiete der Berliner Polizei: Streifendienst, Verkehrslenkung, Fahrradstaffel, Demonstrationseinsätze, Spezialeinsatzkommando, Kriminalpolizei, Wasserschutzpolizei, Begleitung von Fußballspielen, Staatsbesuche.
Rund 50 echte Polizistinnen und Polizisten haben bei diesem Imageauftritt mitgewirkt, dessen Kosten auf etwa 200.000 Euro belaufen. "Es ist unsere Kampagne - sie handelt und lebt von uns", erklärt Polizeipräsidentin Barbara Slowik. Daher soll sie nicht zuletzt auch "alle Mitarbeiter bestärken. Alle dürfen und sollen stolz auf ihren Beitrag sein."
Slowik erklärte, die Polizei trete in der Kampagne "ernsthafter" als in früheren Werbefilmen auf. Das spiegele sich auch in den Gesichtern der Kollegen auf den Plakaten wider. "Damit soll in der Tat der Respekt gesteigert werden, um auch Gewalt gegen Polizeiangehörige zu senken." Sie fügte hinzu: "Nur wer sich selber ernst nimmt, wird ernst genommen."
Auf Agenturseite haben folgende Mitarbeiter an der Kampagne mitgewirkt: Kreation: Johannes Krempl, Janine Wagner, Jana Pahlke; Beratung: Sebastian Wilke, Claudia von Rönn, Lena Schmidt; Webdesign: Clemens Fetissow, Casandra Hegazy; Programmierung: Michael Hovemann; Film: Liam Salzmann, Lotta Schweikert; Fotograf: Benni Rein
avf/dpa