
Kurswechsel:
Gruner + Jahr sucht eine neue Bleibe in Hamburg
Das Großprojekt in der Hafencity wird aufgegeben - auch, da der Bau am Lohsepark inzwischen mehr als drei Jahre hinter dem Zeitplan liegt. Jetzt sucht der Verlag eine neue Unterkunft für seine Mitarbeiter.

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Die Umzugspläne, die Gruner + Jahr seit einigen Jahren hat, liegen auf Eis -zumindest bis auf weiteres: Das Neubauprojekt am Lohsepark in der Hafencity, mit dem G+J seit 2016 plante, wird nicht fortgeführt. Das hat die G+J-Geschäftsführung am Donnerstag der Hansestadt Hamburg mitgeteilt. "Das Bauprojekt am Lohsepark lag bereits mehr als drei Jahre hinter dem Zeitplan, wir können und möchten hier nun nicht länger warten", begründet G+J-Geschäftsführer Oliver Radtke die Entscheidung. "Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir eine andere passende Immobilie in Hamburg finden."
Denn in der Hansestadt wolle man auf jeden Fall bleiben, auch wenn man den Baumwall, die derzeitige Heimat des Unternehmens, verlassen wird. "Hamburg ist und bleibt eine gute Stadt für Gruner + Jahr", so Radtke. "Wir fühlen uns hier sehr wohl. Und es ist eine der ersten Adressen für Journalistinnen und Journalisten in Deutschland." Daher suche man nun gemeinsam mit der Stadt "geeignete zeitgemäße Flächen".
Die neue Bleibe könnte möglicherweise auch eine Nummer kleiner ausfallen als bisher geplant. Denn eine mögliche Fusion mit der Bertelsmann-Schwester RTL steht seit einiger Zeit im Raum. Wie dicht die beiden Häuser zusammenrücken werden, ist noch offen. Dass es zu einer weiteren Annäherung kommen wird, ist aber ziemlich sicher. Das könnte natürlich auch zu einer Neusortierung der rund 2500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter führen – verbunden mit weniger Platzbedarf. Der seit Corona anhaltende Trend zum Home Office dürfte das noch zusätzlich verstärken.