
Nachhaltigkeit in der Mode:
H&M experimentiert mit einem neuartigen Stoff
Der Modehändler setzt in seiner "Conscious Collection" erstmals das innovative Material Circulose ein, das aus chemisch recycelten Jeans gewonnen wurde. Das Kleid daraus ist ab 26. März erhältlich.

Foto: H&M
Nachhaltige Materialien spielen bei H&M schon seit einiger Zeit eine wichtige Rolle. Auch ungewöhnliches Material kam dabei schon zum Einsatz, etwa Bloom-Foam, ein Weichschaumstoff aus Algenbiomasse, Orange Fiber, ein seidenartiger Stoff aus Zitrussaft-Nebenprodukten, sowie Piñatex, ein veganes Leder aus Ananasfaser. Jetzt steht der nächste Versuch an: mit dem Material Circulose.
Das neue patentierte Material aus ausrangierten Textilien wurde von Re:newcell entwickelt und produziert. Die H&M Gruppe hat das Unternehmen seit seiner Gründung unterstützt und 2017 auch in Re:newcell investiert.
Circulose wird in einem Kleid der kommenden Conscious Exclusive-Kollektion von H&M verwendet, die ab 26. März erhältlich sein soll. Der schwedische Modekonzern ist nach eigenen Angaben der erste Modehändler, der Circulose verwendet. Zugleich sei dies auch das erste Mal, dass chemisch recycelte Fasern in Kleidungsstücken eingesetzt werden, die in großer Stückzahl verkauft werden.
Halb Jeans, halb Holz
Das Kleid aus der Conscious Exclusive-Kollektion besteht zu 50 Prozent aus Circulose, die aus recycelten Jeans fabriziert wurde. Der Rest ist Viskose, die aus FSC-zertifiziertem Holz gewonnen wird.
H&M bemüht sich - wie auch andere Textilkonzerne - schon seit einigen Jahren, das allgemein schlechte Image der sogenannten "Fast Fashion" mit vielfältigen Nachhaltigkeits-Aktionen zu verbessern.
So gibt es, neben der regelmäßig erscheinenden "Conscious Collection", seit 2018 auch eine Kollaboration mit dem Möbelhaus Ikea. Die beiden schwedischen Unternehmen starten zusammen eine großangelegte Studie, die die chemischen Bestandteile von gebrauchten Textilrecycling untersucht. Hintergrund: Da die chemischen Bestandteile gesammelter und bereits genutzter Textilien meist unbekannt sind, sei "ein gutes Chemikalien-Management" erforderlich. Nur so sei eine sichere Weiterverwendung innerhalb eines zirkulären Systems machbar.