
Neue Ausrichtung:
Hohe Luft nähert sich dem "wahren Leben" an
Das Philosophiemagazin Hohe Luft ist nach einem grundlegenden Relaunch stärker auf Themen und Probleme des Alltags ausgerichtet. Chefredakteur Thomas Vašek will näher am "konkreten Leben" sein.

Foto: Inspiring Network
Die Hamburger Medienmanufaktur Inspiring Network hat ihr Philosophiemagazin Hohe Luft umfassend überarbeitet. Der Titel soll zur Magazin-Plattform "für ein waches reflektiertes Leben" werden – "klug, hintergründig, subtil und überraschend, aber künftig deutlich näher dran an den aktuellen Themen und Problemen, die uns täglich bewegen", so der Verlag.
Der Grund: "Die Philosophie hat sich in den vergangenen Jahrzehnten immer weiter vom konkreten Leben entfernt", findet Thomas Vašek, Chefredakteur und Mitgründer von Hohe Luft. "Gegenwärtig gibt es aber eine ganze Reihe von Großereignissen, die uns im wahrsten Sinn des Wortes 'zu denken geben': die digitale Revolution, den Klimawandel, die Bedrohung der Demokratie, das Schicksal Europas."
Jetzt auch für Führungskräfte
Zielgruppe sind aufgrund der veränderten Ausrichtung daher künftig Menschen, "für die Philosophie keine akademische Disziplin ist, sondern eine Art, frei und unabhängig von geltenden Konventionen zu denken." Das umfasst Kreative und Intellektuelle ebenso wie Unternehmer und Führungskräfte.
Im Mittelpunkt des Titels stehen ab sofort grundlegende Lebensfragen im Spannungsfeld von Gesellschaft, Wirtschaft und Politik. Jede Ausgabe ein Schwerpunktthema, das auf über 30 Seiten in verschiedenen Facetten ausgeleuchtet wird. Zum Auftakt geht es um die Frage: "Was ist jetzt klug?" Eine Antwort darauf geben nicht nur zeitgenössische und klassische Philosophen, sondern auch Psychotherapeuten, Juristen und Berater aus der Wirtschaft.
Philosophische "Lifehacks"
Der stärkere Realitäts- und Praxisbezug wird auch in der neuen Rubrk der philosophischen "Lifehacks", die sich durch das gesamte Heft ziehen, aufgegriffen: Sie sollen Anregungen zu konkreten Lebensfragen geben. "Wir glauben, dass die Philosophie ihr intellektualistisches Selbstverständnis reformieren muss", sagt Vašek. "Erst recht in der heutigen Welt, wo es mehr unterschiedliche Expertenstimmen den je gibt, die die Deutungshoheit für sich beanspruchen."
Passend zum veränderten inhaltlichen Konzept hat Art Direktorin Gabriele Dünwald ein neues visuelles Erscheinungsbild entwickelt. Das Cover setzt künftig auf ein rein typografisches Gestaltungskonzept, das die zentralen Fragen des Heftes klar, kurz und kompakt wiedergibt. Die Innenseiten wurden magaziniger und lesefreundlicher gestaltet; auch hier kommen typografischen Akzente zum Einsatz.
Hohe Luft wurde 2011 von Inspiring-Network-Gründerin Katarzyna Mol-Wolf und Anke Rippert zusammen Thomas Vašek gegründet – nach dem Frauenmagazin Emotion das zweite Publikumsmagazin des Verlags. Mittlerweile verkauft das zweimonatlich erscheinende Magazin im Schnitt rund 30.000 Exemplare.