
Einrichtungskette:
Ikea schafft den Katalog in Dänemark ab
Kein gedrucktes Wohnen mehr für die Dänen: Der Einrichtungsriese hat verkündet, dass in dem Land dieses Jahr keine Ikea-Kataloge mehr verteilt werden.

Foto: Fotolia /Serg Zastavkin
Am 14. August ist es wieder so weit, dann wird der neue Ikea Katalog vorgestellt. Danach heißt es noch fünf Tage Geduld haben, bis wir ihn am 19. August druckfrisch aus dem Briefkasten fischen und in den Händen halten können.
190 Millionen Exemplare versendete das Möbelhaus im letzten Jahr weltweit. Dieses Jahr werden es etwas weniger, denn Ikea lässt seinen Kunden in Dänemark die Wohn-Bibel nicht mehr per Post zukommen, sondern nur noch als PDF oder über die Ikea-App. Grund sei, dass die Dänen sowieso die meiste Zeit im Internet seien und daher keinen analogen Katalog mehr brauchen.
In Deutschland gibt es keine Pläne, den Katalog einzustellen
Hierzulande werde man aber nicht auf die Druckversion verzichten. Ikea-Sprecherin Isolde Debus-Spangenberg sagte mit Bezug auf die emotionale Bindung der Deutschen zum Katalog, dass es keine Pläne gebe, die Printversion in Deutschland einzustellen. Man experimentiere jedoch mit Verteilungslogiken und zielgruppenspezifischeren Inhalten.
Und was ist mit den Dänen? Auch die bekommen seit über 50 Jahren jeden Sommer die neuesten Kollektionen per Post. Müssen jetzt aber – wenn sie auf die gedruckte Version gar nicht verzichten wollen – extra in eines der vier Möbelhäuser fahren, wo ein paar gedruckte Exemplare hinterlegt sind. Lieben unsere skandinavischen Nachbarn ihren Katalog nicht so sehr wie wir hier unseren?
In anderen Ländern wurde der Katalog schon vor längerer Zeit abgeschafft
Möglicherweise ist die Abschaffung in Dänemark "nur" ein Experiment, um die Nutzung der App anzutreiben, die ohnehin das Herzstück der Digitalisierungsstrategie bildet. In anderen Ländern habe man den Printkatalog schon vor längerem eingestellt oder experimentiere mit alternativen Formaten, teilte die Ikea-Sprecherin mit.
Wer nicht bis zum 19. August warten will, kann sich auf dem Einrichtungsblog „So leb ich“ schon mal einen Vorgeschmack holen. Die nach eigenen Angaben größte deutsche Wohncommunity hat bereits die Highlights aus dem amerikanischen Onlinekatalog zusammengestellt.