
Gehaltsstudie:
In diesen Branchen bekommen Sie Top-Gehälter
Die aktuelle Studie von Xing analysiert, auf welchen Positionen sich das meiste Geld verdienen lässt. Aber sie zeigt auch, dass Faktoren wie Home Office und sinnerfülltes Arbeiten ebenso wichtig sind.

Foto: Andrey Popov, Fotolia
Karriere um jeden Preis, das machen viele nicht mehr mit: Jeder zweite Arbeitnehmer in Deutschland, Österreich und der Schweiz wäre bereit, für mehr Sinn im Job ein geringeres Gehalt zu akzeptieren. Jeder Zehnte würde dafür sogar den Job wechseln. Das ist das Ergebnis der Xing-Gehaltsstudie 2019, einer groß angelegten Umfrage unter 22.000 Mitgliedern im deutschsprachigen Raum. Sie offenbart auch, in welchen Branchen, mit welchen Abschlüssen und in welchen Positionen sich welche Chancen auftun.
Jeder Vierte auf Jobsuche
Jeder vierte Befragte in Deutschland und der Schweiz gab an, konkret auf der Suche nach einem neuen Job zu sein, in Österreich ist es jeder Fünfte. Rund 53 Prozent aller Befragten sind zwar mit ihrer derzeitigen Tätigkeit zufrieden, aber dennoch offen für attraktive Angebote. Das spiegelt sich in der Wechselquote wider: Jeder zweite Befragte hat in den letzten fünf Jahren seinen Arbeitsplatz gewechselt, mehr als jeder zehnte der Befragten sogar zweimal.
Die Sinnhaftigkeit von Jobs gewinnt dabei zunehmend an Bedeutung: Jeder zweite Arbeitnehmer würde für mehr Sinn im Job ein geringeres Gehalt akzeptieren – in der Schweiz sind es 62 Prozent der Befragten. Jeder Zehnte wäre überdies bereit, für eine Arbeit mit gesellschaftlicher Relevanz den Arbeitsplatz zu wechseln. Insbesondere jüngeren Generationen liegt dies am Herzen. Jeder Dritte der befragten 35- bis 45-Jährigen gibt an, mehr Wert auf den Sinn seiner Arbeit als auf Geld zu legen.
New-Work-Ideen kommen gut an
Gehaltstransparenz ist ein Wunsch, der sich durch viele der Antworten zieht. Nichtsdestotrotz ist Gehalt ein sensibles Thema. Rund jeder Zweite im D-A-CH-Raum ist unzufrieden mit seinem Gehalt. Vor allem in Deutschland ist diese Haltung stark vertreten: 56 Prozent halten ihren Bruttoarbeitslohn für nicht angemessen. In Österreich sind es 47 Prozent, in der Schweiz 43 Prozent. Hauptgründe sind für die Befragten eine Vergütung unter Marktdurchschnitt, unbezahlte Überstunden und der Vergleich mit den Kollegen. Ein Viertel der Unzufriedenen in Deutschland und Österreich denkt, dass diese trotz gleicher Rolle mehr verdienen. In der Schweiz findet das ein Fünftel der Befragten.
80 Prozent der Befragten sprechen sich für Gehaltstransparenz innerhalb ihres Unternehmens aus. Rund 71 Prozent würden ihr Einkommen gerne selbst bestimmen. Und nicht nur ihres, da sind sich Deutsche, Schweizer und Österreicher einig. Jeder zweite würde am liebsten auch das seiner Kollegen und Vorgesetzten mitbestimmen.
Beliebtes Home Office
Dass die Möglichkeit, im Home Office zu arbeiten, eine wichtige Rolle spielt, sieht man vor allem an einer Zahl. Zwei Drittel aller Befragten, die derzeit nicht von zuhause aus ihrer Tätigkeit nachgehen können, wünschen sich das. Und wer die Chance dazu hat, der nutzt sie auch:
Das sind die Top-Branchen
Die Immobilienbranche führt das Ranking der Top-Verdiener in Deutschland an. Das Bruttodurchschnittsgehalt von Fach- und Führungskräften liegt bei 70.754 Euro. Platz eins der Liste der Spitzenverdiener belegen Arbeitnehmer der Immobilienbranche mit einem durchschnittlichen Bruttogehalt von 88.040 Euro, gefolgt von der Pharma- und Medizintechnik-Branche (83.267 Euro) und der Versicherungsbranche (79.816 Euro).
Die Gehaltsstruktur nach Bundesländern zeichnet folgendes Bild: Am besten verdienen Arbeitnehmer in Hessen (76.972 Euro), Bayern (75.931 Euro) und Baden-Württemberg (72.526 Euro), Schlusslichter sind Mecklenburg-Vorpommern (52.929 Euro) und Sachsen (53.793 Euro). Das Gefälle zwischen Ost und West bleibt demnach erheblich: Während die in alten Bundesländern beschäftigten Befragten ein durchschnittliches Bruttoeinkommen von 71.827 Euro angaben, sind es in den neuen nur 55.342 Euro.
Marketing und Werbung eher im unteren Mittelfeld
Abteilungen im Vergleich
Die gesamten Studienergebnisse stehen hier zum Download bereit. Xing hat seine Mitglieder in einer Online-Erhebung zu ihrem Arbeitsleben und zum Thema Gehalt befragt. Mehr als 17.000 aktive XING Mitglieder aus Deutschland sowie jeweils mehr als 2.500 Nutzer aus Österreich und der Schweiz nahmen an der Umfrage teil. Ausgenommen waren Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst und Beamte, Gründer und Inhaber, Selbstständige, Freiberufler, Arbeitnehmer im Ruhestand, Studenten und Erwerbslose. Die Mehrheit der XING Mitglieder sind sogenannte "White Collar Worker". Dieser Begriff umfasst Berufsgruppen mit kaufmännischen, beratenden, administrativen und ingenieurwissenschaftlichen Schwerpunkten, Berufe mit künstlerischen oder kreativ-schöpferischen Tätigkeiten sowie Heilberufe, heilpädagogische Berufe und Sozialberufe. Die Gehaltsangaben beziehen sich auf das von unseren befragten Nutzern angegebene Bruttojahresgehalt inklusive Boni, Weihnachts- und Urlaubsgeld. Alle Gehälter werden in Euro angegeben.