Zwei Rücktritte in Berlin:
Klinsmann und AKK: So reagieren BVG und Sixt
Zwei Rücktritte, zwei Werbe-Motive: Sixt veräppelt die CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer und die BVG macht sich über den plötzlichen Rückzug von Hertha-Coach Jürgen Klinsmann lustig.
Wer den Schaden hat, braucht für den Sixt-Spott nicht zu sorgen. Diesmal trifft es Annegret Kramp-Karrenbauer, deren Rücktritt als CDU-Chefin zur Steilvorlage wird. Die Kreativen von Jung von Matt verwerten es gewohnt trocken. "Man muss ja nicht gleich gehen" heißt auf der Bildmontage, die "AKK" neben einem Kleinwagen zeigt. Darunter der Verweis auf den Car-Sharing-Dienst von Sixt: "Einfach überall einsteigen und losfahren".
Das Motiv postete der Autovermieter in verschiedenen sozialen Netzwerken - garniert mit der Spitze: "Gehen ist nicht immer die beste Option...auch in Berlin."
Kramp-Karrenbauer hatte im Zuge der umstrittenen Wahl des FDP-Politikers Thomas Kemmerich zum Ministerpräsidenten von Thüringen ihren Rückzug vom Amt der CDU-Vorsitzenden angekündigt. Die Kanzlerkandidatur der 57-Jährigen für das Jahr 2021 ist damit ebenfalls vom Tisch.
Politisches Tagesgeschehen für Werbung zu nutzen, hat beim Duo Sixt/Jung von Matt Tradition. So veräppelte man zum Beispiel vergangenen Sommer den Ex-FPÖ-Politiker Heinz-Christian Strache wegen der Ibiza-Affäre. Ende Januar veröffentlichte der Pullacher Autovermieter die vermutlich letzte Brexit-Anzeige.
Aber Sixt ist nicht das einzige Unternehmen mit frechen Sprüchen. Auch die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) sind nicht auf den Mund gefallen. Aktuelles Beispiel - der Rücktritt von Jürgen Klinsmann als Cheftrainer von Hertha BSC. Auf Facebook und Instagram kommentierten die BVG hämisch: "Direkt nach dem Einstieg zügig zurücktreten. Als Fahrgast wäre Jürgen Klinsmann vorbildlich." Und: "Nur seine Scheine sollte er schneller finden."
Die Idee stammt von der BVG-Agentur GUD Berlin, die unter anderem 2015 die "Weil wir dich lieben"-Kampagne an den Start brachte.
"Klinsi" hatte erst Ende November den Trainerposten bei der Hertha übernommen. In der Winterpause kam heraus, dass ihm ein gültiger Trainerschein fehlt.