
Rassismus-Debatte:
LinkedIn wird aus Solidarität schwarz
Aus Solidarität mit der Bewegung "Black Lives Matter" ändert LinkedIn seine Logo-Farbe vorübergehend von blau in schwarz. Damit reagiert das Karrierenetzwerk auf rassistische Äußerungen einiger Mitarbeiter.

Foto: LinkedIn Screenshot
Das LinkedIn-Logo wird schwarz. Für begrenzte Zeit verändert das Unternehmen mit Sitz im kalifornischen Sunnyvale sein Erscheinungsbild und bezieht damit Stellung im internationalen Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung. "Solidarität ist uns wichtig", erklärt Selena Gabat, Head of Marketing DACH bei LinkedIn. Deshalb werde das Logo in dieser Woche in einem neuen Look oben auf der LinkedIn-Desktop-Homepage zu sehen sein. In diesem Beitrag erläutert LinkedIn unter anderem, in welcher Form das Unternehmen die Black Lives Matter Bewegung unterstützt.
Kurz nach dem Tod von George Floyd war das Karrierenetzwerk LinkedIn in die Negativschlagzeilen geraten, weil sich Angestellte des Unternehmens in einem anonymen, virtuellen Meeting rassistisch geäußert hatten. Für die Äußerungen seiner Mitarbeiter entschuldigte sich LinkedIn-CEO Ryan Roslansky anschließend öffentlich und hob dabei heraus, wieviel Nachholbedarf das Netzwerk in diesem Bereich noch habe, bis sich eine wirklich antirassistische Kultur etabliert habe. Gleichzeitig betonte er, LinkedIn sei kein Unternehmen, das Rassismus und Hassreden erlaube und man werde das auch in Zukunft nicht dulden.
Worum es im Detail ging
Einige der fragwürdigen Kommentare zielten auf eine angebliche Rassenungerechtigkeit im Unternehmen hin. Laut einem aktuellen Diversity-Bericht von LinkedIn sind 47,5 Prozent der bei LinkedIn beschäftigten Mitarbeiter weiß, 40,3 Prozent asiatisch und nur 3,5 Prozent schwarz. Da in den USA aber über 60 Prozent der Bevölkerung weiß sind und nur 1,2 Prozent Asiaten, glaubten einige Mitarbeiter darin eine Benachteiligung weißer Menschen zu erkennen. Außerdem sei die Gewalt innerhalb der schwarzen Bevölkerung weit größer als die aus ihrer Sicht übertrieben dargestellte Polizeigewalt gegenüber dem schwarzen Bevölkerungsteil.