Deutschland ist für L'Oréal weltweit der viertgrößte Markt. Wichtiger sind nur noch die USA, China und der Heimatmarkt Frankreich. Der Konzern sieht in der Bundesrepublik noch erhebliches Wachstumspotenzial. L'Oréal wolle "Vorreiter im Bereich Beauty Tech" sein, betonte Megarbane. Dafür habe man sogar erstmals ein Technikunternehmen übernommen: Modiface.

Dessen Technik erlaube es den Konsumenten, Kosmetikprodukte zunächst virtuell auszuprobieren. Megarbane: "Mit der Akquisition von Modiface hat die Gruppe erstmals ein Technikunternehmen akquiriert und damit eine wichtige Basis geschaffen, um den Verbrauchern neue Augmented-Reality-Erlebnisse beim virtuellen Testen von Produkten zu ermöglichen."

Wie das Demo-Video zeigt, ließe sich die AR-Technik zum Beispiel in Spiegeln oder Schaufenstern einsetzen und mit Werbung verbinden. Derzeit gibt es die Funktion in verschiedenen Modiface-Apps fürs Smartphone, um hier virtuell Haarfarben oder Make-ups zu testen, aber auch die Augenfarbe zu ändern.

L'Oréal hatte seine Werbeausgaben in Deutschland 2018 um 2,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erhöht. Das Unternehmen gehört zu den Top-Ten-Werbungtreibenden hierzulande. Im Januar 2019 rangierte das Kosmetikunternehmen laut Nielsen auf Platz 6 mit Bruttowerbeausgaben von 18,3 Millionen (13,8 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum); das entspricht einem Prozent der Brutowerbeaufwendungen in diesem Monat in Deutschland. Angeführt wird die Liste von Procter & Gamble (49,2 Mio.) und Ferrero (33,1 Mio. Euro). (sh/mit dpa)


Autor: Susanne Herrmann

schreibt als freie Autorin für W&V. Die Lieblingsthemen von @DieRedakteurin reichen von abenteuerlustigen Gründern über Medien und Super Bowl bis Streaming. Marketinggeschichten und außergewöhnliche Werbekampagnen dürfen aber nicht zu kurz kommen.