LinkedIn-Studie:
Marketer bleiben trotz Corona optimistisch
Die Corona-Krise hat auf viele Wirtschaftsbereiche verheerende Auswirkungen. Trotzdem blicken laut einer aktuellen LinkedIn-Studie drei von vier befragten Marketern mit Optimismus auf das nächste Jahr.
Während Messen oder Tagungen zu den Verlierern der Corona-Pandemie gehören, sind virtuelle Konferenzen und das Homeoffice zum "New Normal" geworden, die auch in Zukunft nach dem Ende der Krise große Bedeutung haben werden. Und obwohl immerhin zwei von drei befragten Marketern zu Beginn der Krise mit Budgetkürzungen konfrontiert wurden, bleibt die überwiegende Mehrheit für die Zukunft optimistisch. Das sind einige der zentralen Ergebnisse einer Studie des Karrierenetzwerks LinkedIn zu den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie, für die 300 Marketing-Experten deutscher Unternehmen aus dem B2B- und B2C-Umfeld befragt worden sind.
Während die Pandemie bei 53 Prozent der Befragten eine Anpassung der Inhalte und Tonalität des Marketings erforderlich machte und sich 48 Prozent mit Einschränkungen beim Personal konfrontiert sahen und weiter sehen, hat die Krise durchaus auch positive Aspekte. Dazu gehören neben einer Beschleunigung der digitalen Transformation vor allem auch eine schnellere Genehmigung neuer Prozesse sowie ein breiteres Angebot von Online-Events. Immerhin 24 Prozent der befragten Marketer sind zudem der Ansicht, dass ihr Unternehmen im Bereich der Markenbildung von fokussiertem Krisen-Marketing sogar profitiert habe.
Kreativität bleibt auf der Strecke
Das Überraschendste an der LinkedIn-Studie dürfte indes der positive Ausblick von 75 Prozent der befragten Marketer auf die kommenden 12 Monate sein. Obwohl COVID-19 den Arbeitsalltag in zahlreichen Branchen auf den Kopf gestellt habe, blicken laut Alexandra Kolleth, Director Marketing Solutions für Deutschland, Österreich und die Schweiz bei LinkedIn, nämlich stattliche drei Viertel der von LinkedIn befragten Marketer verhalten positiv oder sogar sehr positiv auf die nächsten zwölf Monate.
"Vielen ist bewusst geworden, dass die Krise allen Einschränkungen zum Trotz auch Positives bewirkt hat," sagt Kolleth. So schätzten beispielsweise 61 Prozent der Marketing-Entscheider die neuen virtuellen Arbeitsmöglichkeiten und Technologien, die verstärkt zum Einsatz kommen. Die Hälfte habe sogar das Gefühl, dass ihr Team in den vergangenen Monaten enger zusammengerückt sei. "Das heißt aber nicht," so Kolleth, "dass alle gleich gut mit der neuen Situation umgehen können. Die Anforderungen an das, was Teams heute im New Normal leisten müssen, haben sich im Vergleich zu vorher ein ganzes Stück weit verschoben."
So glaubt die Hälfte der befragten Marketer beispielsweise, dass Arbeiten von zuhause zur neuen Normalität gehören wird. Immerhin 13 Prozent befürchten dadurch allerdings negative Auswirkungen auf die Kreativität in ihren Teams, vor allem weil der direkte Austausch erschwert wird. Letztendlich erkennen dann auch nur drei Prozent in der Heimarbeit einen eindeutig positiven Einfluss auf die Kreativität.
Keine schnelle Rückkehr zur Normalität
Trotz des weitgehend positiven Ausblicks glauben nur fünf Prozent der befragten Marketer an eine schnelle Rückkehr zur Vor-Corona-Zeit. Dem gegenüber stehen 41 Prozent, die der Ansicht sind, dass die Corona-bedingten Veränderungen ihre Arbeit langfristig beeinflussen werden und 54 Prozent, die lediglich einen eher kurzfristigen Effekt erwarten. Und auch auf die Motivation der Mitarbeiter hat die Corona-Krise einen erheblichen Einfluss. Während lediglich 24 Prozent keinen Unterschied erkennen können, berichten 41 Prozent von einer gestiegenen und 35 Prozent von einer gefallenen Motivation. Letzteres dürfte mit dem Mangel an Interaktion mit den Kollegen zusammenhängen: 56 Prozent der befragten Marketer halten folglich regelmäßig abgehaltene virtuelle Meetings über Online-Plattformen für sehr bedeutsam.