
Nachhaltigkeit:
McDonald’s eröffnet klimaneutrales Restaurant
Windturbinen auf dem Parkplatz, Schafwolle als Isolation, Kleber aus Kartoffelstärke: McDonald's dreht an seinem Markenimage und testet in England den klimaneutralen Restaurantbetrieb.

Foto: McDonald's
Die Burger-Kette McDonald's will bis 2040 in Großbritannien und Irland emissionsfrei werden und hat als ersten Schritt dorthin in Market Drayton das erste klimaneutrale Restaurant eröffnet. Die Filiale soll ein Test- und Innovationsprojekt sein, um erste Erkenntnisse zu gewinnen und sie dann auf andere Lokale anzuwenden.
Den Strom für den Restaurantbetrieb generieren Windturbinen rund um das Gebäude und eine Solaranlage auf dem Dach. Die Wände sind mit regionaler Schafwolle isoliert, die hinterher einfach kompostiert werden kann. Auch für die Wanddekoration nutzt McDonald's natürliche Materialien: Buchstaben an der Wand bestehen aus Bioplastik, der aus den benutzten Kaffeebohnen von McDonald's gewonnen wird und an der Wand halten die Buchstaben mithilfe eines Kleisters aus Kartoffelstärke.
Die Möbel im Restaurant und die Pflastersteine auf dem Parkplatz sind aus recyceltem Plastik hergestellt und lassen sich selbst wiederum recyceln. Für ein Biotop rund um das Restaurant arbeitet die Filiale mit einer lokalen Schule zusammen.
Für die Fast-Food-Kette ist die Filiale in England allerdings nicht das erste klimaneutrale Restaurant. Bereits 2016 eröffnete ein Restaurant im österreichischen Lustenau, das den kompletten Strom aus österreichischer Wasserkraft bezieht und organische Abfälle einer Biogasanlage überlässt. Um zusätzliche, nicht vermeidbare Emissionen aus der Klimabilanz zu entfernen, kompensiert diese Filiale sie mit der Unterstützung von Klimaprojekten.
Allerdings: ganz konsistent ist McDonald's in Sachen Nachhaltigkeit nicht. Gegen die geplante Einführung einer Abgabe für Einwegverpackungen in Tübingen hat eine Inhaberin eines McDonald's Restaurants in der Stadt vor dem Verwaltungsgerichtshof in Mannheim geklagt. Diese Klage hat erhebliche Proteste hervorgerufen, aber bisher nichts an der geplanten Einführung der Abgabe geändert.