
Online-Messenger:
Microsoft liebäugelt mit Discord
Mehr als zehn Milliarden US-Dollar will Microsoft angeblich für den Messenger-Dienst Discord bieten. Nach Informationen der New York Times sind die Gespräche aber noch nicht weit gediehen.

Foto: Discord
Die bei Gamern beliebte Messenger-Plattform Discord ist in den Fokus des Software-Riesen Microsoft gerückt. Wie die New York Times aus informierten Kreisen erfahren haben will, führen beide Unternehmen aktuell Übernahmeverhandlungen. Als Kaufpreis sind mehr als zehn Milliarden US-Dollar im Gespräch. Allerdings seien die Gespräche den NYT-Quellen zufolge noch in einem frühen Stadium und ein Vertragsabschluss noch nicht absehbar. Noch seien die Gespräche aber in einer frühen Phase, ein Vertragsabschluss stehe nicht unmittelbar bevor.
Discord ging 2015 öffentlich an den Start. Über die Plattform kommunizierten zum Start vornehmlich Gamer per Text-, Sprach- und Videochats. Dabei können sich Nutzer:innen auch zu kleinen Interessengemeinschaften, so genannte "Discord-Communities" zusammenschließen. Unternehmensangaben zufolge nutzen aktuell rund 100 Millionen Nutzer den Dienst aktiv. Die tägliche Kommunikationszeit soll bei bis zu vier Stunden liegen.
Für Microsoft könnte Discord ein passendes Puzzlestück für die eigene Unternehmensstrategie rund um die XBox-Konsole sein. Darüber hinaus hat Microsoft mit der 26 Milliarden teuren Übernahme von LinkedIn, dem 7,5 Milliarden Dollar teuren Kauf der Software-Entwicklungsplattform GitHub und den milliardenschweren Übernahmeangeboten für TikTok und Pinterest eine hohe Affinität für das Plattform-Geschäft gezeigt. Wie der Tech-Dienst Heise.de mutmaßt, zielt Microsoft unter anderem darauf ab, große Online-Communitys auf die eigene Azure-Plattform zu bringen, auch um Nutzungsdaten für andere Geschäftsbereiche verwenden zu können.