Eine ganze Reihe von Handelsketten wie Lidl, Aldi oder Rewe hatte in den vergangenen Monaten bereits mit eigenen Kennzeichnungssystemen in Sachen Tierhaltung begonnen. Doch war dies für Verbraucher wegen der Uneinheitlichkeit der Kennzeichnung teilweise verwirrend.

Das sind die gekennzeichneten Haltungsformen

Die Händler kennzeichnen das SB-Frischfleisch von Schweinen, Rindern, Hühnern und Puten ihrer Eigenmarken nach vier Stufen:

  • Stufe 1 "Stallhaltung" beschreibt den gesetzlichen Mindeststandard bzw. die branchenübliche Haltung bei Rindern und Puten.
  • Stufe 2 "StallhaltungPlus" entspricht den Anforderungen der Initiative Tierwohl (etwas mehr Platz im Stall und Beschäftigungsmaterial, bzw. Rinder dürfen nicht angebunden sein).
  • Stufe 3 "Außenklima" bedeutet, dass die Tiere Kontakt mit dem Außenklima hatten, beispielsweise in einem dem Stall angeschlossenem, überdachten Außenbereich oder durch eine nach außen offene Stallseite.
  • Stufe 4 "Premium" steht für noch mehr Platz im Stall und einen tatsächlichen Auslauf der Tiere im Freigelände.

Verbraucherzentrale kritisiert

"Wir begrüßen, dass die Handelsunternehmen ihre unterschiedlichen Kennzeichnungen vereinheitlichen wollen, damit wird der bisherige Labeldschungel strukturiert und transparenter. Um die Wahlfreiheit für Verbraucher zu verbessern, braucht es zusätzlich zur Transparenz jedoch auch eine gute Verfügbarkeit von Fleisch aus allen vier Haltungsformen - und daran hapert es bisher gewaltig", kritisiert die Deutsche Verbraucherzentrale.

Zudem würden wichtige Tierwohlkriterien fehlen: "Um Verbrauchern Orientierung und Verlässlichkeit beim Einkauf von Fleisch aus besserer Tierhaltung zu geben, brauchen wir eine verlässliche staatliche Tierwohlkennzeichnung mit Kriterien, die deutlich über dem gesetzlichen Mindeststandard liegen und tierbezogene Gesundheitskriterien beinhalten."

Belinda Duvinage mit dpa


Autor: Belinda Duvinage

legt ein besonderes Augenmerk auf alle Marketing-Themen. Bevor die gebürtige Münchnerin zur W&V kam, legte sie unter anderem Stationen bei burdaforward und dem Münchner Merkur ein, leitete ein regionales Magazin in Göttingen und volontierte bei der HNA in Kassel. Den Feierabend verbringt sie am liebsten mit ihren drei Jungs in der Natur, auf der Yogamatte, beim perfekten Dinner mit Freunden oder, viel zu selten, einem guten Buch.