
Aktion der Columbia Journalism Review gegen Fake News:
New Yorker Kiosk voller falscher Schlagzeilen
Falsche Aussagen und Lügen aus dem Internet hat die Zeitschrift Columbia Journalism Review auf Magazin- und Zeitungstiteln in New York am Kiosk präsentiert.

Foto: CJR
"Trump sagt, Amerika hätte Kanada nie seine Unabhängigkeit geben dürfen"; "Texas ist jetzt offiziell ein mexikanischer Bundesstaat"; "Eltern außer sich vor Wut, nachdem ein Kinder-Kampfclub in einem Kindergarten aufgedeckt wurde": All diese Schlagzeilen stehen seit kurzem auf Publikationen an einem Zeitungskiosk in New York. Sie waren alle genau so im Internet zu finden, sind aber alle komplett falsch.
Die Columbia Journalism Review (CJR), die Zeitschrift der journalistischen Fakultät der New Yorker Elite-Universität Columbia, hat sie am Kiosk ausgelegt, um Diskussionen über Fake News zu provozieren. "Wir haben diese Initiative gestartet, um den Menschen dabei zu helfen, falsche Informationen auszumachen", sagte Herausgeber Kyle Pope. "Zum ersten Mal nehmen wir diese Geschichten aus dem digitalen Raum heraus und bringen sie in den wirklichen Raum in die Hände echter Menschen. Das macht diese Geschichten anfassbar auf eine Art und Weise, die einen dazu zwingt, über die Quelle der Information nachzudenken." Nicht zuletzt untergraben die Verbreitung von Falschnachrichten und Social-Media-Lügen, unwidersprochen seitens der Politk, die Arbeit echter Reporter, schreiben die Macher von CJR.
Dabei geholfen hat die Werbeagentur TBWA\Chiat\Day in New York. Tatsächliche Schlagzeilen aus dem Netz wurden zusammengesucht und auf vermeintliche Print-Cover gedruckt. Allesamt seien diese Aussagen lächerlich, schreibt Pope auf der CJR-Webseite. Und doch fiele das oft nicht gleich auf, wenn Nutzer mal eben ihre Facbeook-Timelines durchscrollen, sagt er. "Fake News in Form von echt erscheinenden Publikationen machen die wahre Natur dessen, was wir da online verbreiten, deutlich", schrieb Pope.
Die Redaktion wisse, dass die Aktion sehr provokant sei. Aber insbesondere nach einer Woche wie der vergangenen (mit den Anschlagsversuchen durch Rohrbomben und der Ermordung von Besuchern der Synagoge in Pittsburgh) sei es mötiger denn je, den wahren Nachrichten Aufmerksamkeit zu verschaffen. (mit dpa)