Reichweiten:
Printmedien kommen recht gut durch die Corona-Krise
Viele Branchen haben unter der Corona-Pandemie schwer gelitten. Die Printmedien gehören allerdings nicht dazu, wie die aktuellen Zahlen der Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse (AWA) belegen.
Die letzten Jahre waren keine guten für die Printmedien im Lande. Die gerade veröffentlichten Zahlen der jährlich erscheinenden Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse zeigen jedoch, dass die Corona-Pandemie in den meisten Bereichen für zumindest stabile oder sogar steigende Reichweiten gesorgt hat.
Zu den größten Gewinnern zählen unter anderem Frauentitel wie Echo der Frau, Frau aktuell, Neue Welt, Harper’s Bazaar oder Flow mit Reichweitenzuwächsen von 20 bis über 30 Prozent. Auch Kochzeitschriften wie Essen & Trinken Für jeden Tag, Meine gute Landküche oder Einfach Hausgemacht konnten kräftig zulegen.
Platzhirsch Landlust verlor dagegen und muss sich aktuell mit 3,89 statt im Jahr zuvor 4,05 Millionen Lesern zufriedengeben. Mit höheren Reichweiten manövrierten sich auch diverse Autotitel wie Gute Fahrt, Motorsport aktuell und Motor Klassik durch die Krise. Absoluter Reichweitenriese bleibt die Apothekenumschau mit monatlich über 18 Millionen Lesern. Der Senioren Ratgeber aus dem gleichen Verlagshaus findet monatlich 4,43 Millionen Leser, der Diabetes Ratgeber 2,77 Millionen und damit 30.000 mehr als im Vorjahr.
Die größten Verlierer
Nicht alle Titel kamen allerdings so gut durch das Corona-Jahr wie Harper’s Bazaar. Die Reichweite der Bild am Sonntag beispielsweise fiel von 5,55 auf 5,31 Millionen und die der Bild Deutschland (gesamt) von 6,3 auf 5,86 Millionen. Neben Auto, Motor und Sport, der Bunten sowie dem Focus, dessen Reichweite von 4,1 auf 3,5 Millionen Leser sank, gehören die beiden größten Springer-Titel damit zu den Verlierern des vergangenen Jahres.
Im Gegensatz zur Bild am Sonntag konnten die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung und auch die Zeit leicht zulegen.
Im Sportbereich ist die Sport Bild, dessen Reichweite von 3,07 auf nur noch 2,63 Millionen Hefte sank, vor dem Kicker die klare Nummer eins.
Die Süddeutsche Zeitung legte unterdessen ebenso leicht zu wie auch das Handelsblatt und die Frankfurter Allgemeine Zeitung, während mit der Welt ein weiterer Springer-Titel Federn lassen musste. Insgesamt blieben die Reichweitenzahlen der Printbranche im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert. Angesichts der generellen Ausmaße der gegenwärtigen Krise und dem allgemeinen Trend im Printbereich ist das mit Sicherheit als Erfolg zu werten.