
VAUNET-Prognose:
Private Rundfunksender erwarten 2018 Rekordumsätze
Die privaten deutschen TV- und Radiosender erwarten in diesem Jahr Rekordeinnahmen. Bezahlangebote tragen dabei immer mehr zum Umsatz bei.

Foto: Quelle: VAUNET/ZAW
Die Umsätze der privaten deutschen Fernseh- und Radioanbieter sind 2018 gestiegen. Der Rundfunkverband VAUNET prognostiziert für alle audiovisiuellen Medien ein Umsatzplus von 725 Mio. Euro oder 6,2 Prozent. Mit einem Gesamtumsatz von 12,44 Mrd. Euro übersteigen die Einnahmen von Fernseh-, Radio-, Audio- und Bewegtbild-Angeboten damit erstmals die Grenze von zwölf Mrd. Euro.
Die Hälfte der Umsätze stammt dabei aus Werbeeinnahmen. In klassische und digitale Werbeumfelder der TV- und Radioindustrie werden die werbetreibenden Unternehmen in diesem Jahr sechs Mrd. Euro investieren, sagt der Verband voraus.
Größter Umsatzträger ist nach wie vor klassische Fernsehwerbung. Hier steigen die Umsätze auf hohem Niveau leicht um rund 0,5 Prozent auf 4,61 Mrd. Euro. So genannte Instream-Videowerbung – also Werbespots innerhalb von Online-Videos – wächst um 15 Prozent auf 552 Mio Euro. Insgesamt ergibt das ein Plus bei audiovisueller Bewegtbildwerbung um 1,9 Prozent auf 5,17 Mrd. Euro.
Dieses Wachstum fällt gegenüber dem Vorjahr indes etwas geringer aus. 2017 stiegen die Einnahmen aus TV-Werbung noch um 0,7 Prozent. Die Umsätze aus Instream-Werbung wuchsen um 21 Prozent.
Wachstumstreiber sind Bezahl-Angebote
Größter Wachstumstreiber sind inzwischen die Bezahl-Angeboten der Sender. Dort sehe man „eine besondere Wachstumsdynamik“, stellt Verbands-Geschäftsleiter Frank Giersberg fest. VAUNET rechnet hierfür sämtliche Erlöse von Pay TV, Video-On-Demand-Angeboten sowie kostenpflichten Audio-Angeboten zusammen. Diese so genannten Paid AV-Content-Umsätze werden 2018 voraussichtlich um 13 Prozent auf 4,34 Mrd. Euro wachsen, so die Vorhersage. Größter Umsatzträger ist hierbei Pay TV mit 2,39 Mrd. Euro. Die Paid-Video-on-Demand-Umsätze legen um 30 Prozent auf 1,04 Mrd. Euro zu. Die Abruferlöse von Audioangeboten steigen laut VAUNET voraussichtlich um 22,7 Prozent auf rund 909 Mio Euro.
Rekordeinnahmen erwarten dieses Jahr die Radiosender. Ihr Umsatz mit klassischen Radiospots werde netto um zwei Prozent auf rund 800 Mio Euro ansteigen. Bei digitaler Instream-Werbung rechnen die Sender mit Umsätzen von 44 Mio Euro. Zusammen ergibt das einen Umsatz von Radio- und Audioumsätzen von 843 Mio Euro.
Verbands-Chef Hans Demmel, Geschäftsführer des Nachrichtensenders N-TV, nutzt die akutellen Umsatzzahlen für einen Appell an die Medienpolitik. "Die audiovisuellen Medien gehören zu den wichtigsten und wachstumsstärksten Wirtschaftszweigen in Deutschland“ und leisteten „einen sehr wichtigen gesellschaftlichen Beitrag". Deshalb sollte sich die Politik "für faire Wettbewerbsbedingungen der in Deutschland ansässigen Medienunternehmen einzusetzen".