
Konzern sieht Sparpotenziale:
Procter & Gamble kürzt weiter bei Agenturausgaben
Von ehemals 6000 Agenturpartnern sind aktuell nur noch 1300 übrig geblieben, die für Procter & Gamble wirken. Und es soll weiter gespart werden.

Foto: P&G
Procter & Gamble will handeln: Der Hersteller hinter Marken wie Bounty, Pampers und Ariel wächst nicht mehr so schnell wie früher. Der Umsatz kletterte im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr zwar um drei Prozent auf 16,5 Milliarden Dollar. Aber das organische Wachstum lag nur bei einem Prozent. Und der Nettogewinn ist um 22 Prozent auf 1,9 Milliarden Dollar gesunken.
Als Gründe führt Vorstandschef David Taylor höhere Rohstoffpreise an - aber auch, dass P&G bei Produkten wie Gillette wegen der starken Konkurrenz die Preise gesenkt hat. Auch machen Hausmarken der Drogerieketten und immer neue Wettbewerber mit frischen Marken dem US-Konsumgüter-Riesen Konkurrenz. "Außerdem drücken auch die Einzelhändler in ihren Verhandlungen immer mehr die Preise, weil sie nicht mehr so stark wie früher auf die Kraft der großen Marken angewiesen sind", schreibt das Handelsblatt.
Vor allem junge Kunden greifen zu diesen neuen Marken - wie es auch L'Oréal beklagt. Der Konsumgüterhersteller – noch der größte Werbungtreibende der Welt - will nun weiter bei seinen Produktionskosten, aber auch bei seinen Agenturen weiter Hand anlegen und Budgets zusammenstreichen. Dies verkündete Taylor in der US-Presse.
Nur noch 1300 Agenturpartner
"Mehr Einsparpotenzial in diesen Bereichen" sieht der P&G-Lenker in den kommenden Jahren. Wurden 2014 erste millionenschwere Einschnitte in Werbebudgets vorgenommen und 2016 der Umbau des Agenturgeschäfts hin zu Poollösungen angeschoben, so nennt David Taylor nun die Summe, die mit diesen Maßnahmen und mit Kostensenkungen im Produktionsbereich eingespart wurde: 1 Milliarde US-Dollar. Und er stellt in Aussicht: "Wir sehen in diesen Segmenten noch mehr Einsparpotenziale."
Aktuell stehen rund 1300 Werbeagenturen weltweit auf der Liste von Procter & Gamble. Auch das ist eine neue Zahl, nachdem zum Jahresstart verkündet wurde, dass der Konzern bis zu diesem Zeitpunkt die Zahl der Agenturpartner weltweit von 6000 auf 2500 reduziert habe - und nun diese Zahl nochmals halbiert werde.
400 Millionen Dollar sollen im Bereich Werbung in diesem Jahr eingespart werden. Zudem strebt P&G neue Modelle der Zusammenarbeit mit den Werbe- und Mediaagenturen an – wie etwa bei Publicis in New York, wo sich die Gruppe für P&G neu sortiert hat.