
VPRT-Studie zum Wirtschaftsfaktor Audiovisuelle Medien:
Radio, TV, Streaming und Kino stehen für 67 Mrd. Euro
Der Branchenverband VPRT hat die gesamtwirtschaftliche Bedeutung der audiovisuellen Medien untersucht - und kommt auf eine Bruttowertschöpfung von 67 Milliarden Euro in Deutschland.

Foto: VPRT
829.000 Beschäftigte, 67 Milliarden Euro Wert: Das sind die Kennzahlen, die IW Consult (Institut der deutschen Wirtschaft) und Economia im Auftrag des Verbands Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT) ermittelt haben*. Damit, teilt der VPRT stolz mit, generiere die Branche Audio- und audiovisuelle Medien einen Anteil von 2,45 Prozent an der Bruttowertschöpfung und 1,93 Prozent an der Gesamtbeschäftigung in Deutschland. Über die Branchengrenzen hinaus wirke die hohe Nachfrage nach audiovisuellen Medien fort. Das habe positive Effekte in weiteren Branchen, etwa bei Inhalteproduzenten, in der Musik- und Sportwirtschaft, bei den Netzbetreibern und Geräteherstellern, im Handel oder in der Werbewirtschaft zur Folge.
Die Studie "Die gesamtwirtschaftliche Bedeutung der Audio- und audiovisuellen Medien in Deutschland" betrachtet erstmals alle mit den Audio- und audiovisuellen Medien verbundenen Branchen und deren ökonomische Gesamteffekte (Datenbasis: 2015). Kanalübergreifend wurden lineare und non-lineare Radio- und Fernseh-Angebote von privaten und öffentlich-rechtlichen Stationen ebenso einbezogen wie Audio- und Video-on-Demand, Smart Radio, Smart TV, Videogames, Kino und Trägermedien.
EU-Kommissar Günther Oettinger (Haushalt und Personal), dem der VPRT die Untersuchung übergab, urteilt: "Der Bereich beleibt ein Wachstumsmarkt."Das freut den VPRT, denn die Untersuchung dient nicht nur der Branchen-PR-Arbeit, sondern soll auch deren politische Anliegen untermauern. Hans Demmel, Vorstandsvorsitzender des VPRT und Geschäftsführer des Nachrichtensenders N-TV: "Die von uns erhobenen Zahlen verdeutlichen, welche Bedeutung unsere Branche als Wirtschaftsfaktor hat. Wir setzen daher darauf, dass unsere Anliegen in der Politik die Bedeutung bekommen, die ihnen zusteht."
Klaus Schunk, Vorsitzender des Fachbereichs Radio und Audiodienste im VPRT und Geschäftsführer von Radio Regenbogen, verdeutlicht, worum es dabei geht: um den härter werdenden Wettbewerb in der digitalen, globalisierten Welt, wo weltweite Anbieter gerade regionalen Radiostationen das Leben schwer machen. Schunk: "Das betrifft vor allem die privaten Radio- und Audioanbieter, die für die Vielfalt in den Regionen stehen. Damit sie diese Rolle auch zukünftig ausfüllen können, sind sie auf faire Wettbewerbsbedingungen bei der Auffindbarkeit und Refinanzierung angewiesen. Dies bedarf des besonderen Augenmerks der Politik in Deutschland und Europa."
*) Für die VPRT-Studie wurden alle Güterklassen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung mit Bezug zu Audio- oder audiovisuellen Medien zu einem sogenannten Satellitenkonto Audio- und audiovisuelle Medien zusammengefasst. Auf dieser Basis konnte eine Wechselwirkungsanalyse durchgeführt werden, mit der nicht nur die direkten Effekte auf Produktionswert, Wertschöpfung und Beschäftigung in Deutschland erfasst wurden, sondern darüber hinaus auch die indirekten und induzierten Effekte. Datenbasis waren die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung, Input-Output-Tabellen des Statistischen Bundesamtes, Dienstleistungsstatistiken und Industriestatistiken des Statistischen Bundesamtes, Beschäftigungsstatistiken der Bundesagentur für Arbeit sowie Einzel- und Sonderstatistiken von Behörden und Branchenverbänden jeweils für das Wirtschaftsjahr 2015. Zur Absicherung der Ergebnisse aus Impact-Analyse und Satellitenkonto wurden zudem Experteninterviews durchgeführt.