
Lesetipp:
Sixt-Anzeige mit Mollath: Wie die "SZ" empörte Leser beruhigt
Dass Sixt das heftig kritisierte Anzeigenmotiv mit Gustl Mollath in der "SZ" platziert hat, bringt das Blatt in Erklärungsnot. Ein Lesetipp.
Der Ärger vieler Bürger auf den Autovermieter Sixt und das Werbemotiv mit dem jüngst aus der Psychiatrie entlassenen Gustl Mollath macht nicht vor jenen Halt, die die Anzeige abgedruckt haben. Gemeint ist die "Süddeutsche Zeitung". Die halbseitige Sixt-Anzeige war am Montag auf Seite 19 zu finden. Die Firma wirbt regelmäßig in der "SZ", die wie der Rest des rückläufigen Zeitungsmarktes jeden Werbeeuro brauchen kann.
Doch mit der umstrittenen Mollath-Sixt-Anzeige hat das Münchner Blatt eine Welle der Empörung bei ihren Lesern ausgelöst – wie aus einer am Dienstagabend auf sueddeutsche.de veröffentlichten Erklärung hervorgeht. Dort heißt es nur wenige Stunden nach der Entschuldigung Erich Sixts an Mollath: "Nicht wenige der Leserinnen und Leser, die in unserer Zeitung über den Fall Mollath ausgiebig informiert wurden, sind der Meinung, die Redaktion hätte den Abdruck dieser Anzeige verhindern sollen und müssen. Dazu ist zu sagen: In der Süddeutschen Zeitung sind das Anzeigengeschäft und die Redaktion strikt getrennt." Die Veröffentlichung der Anzeige bedeute daher nicht, dass sich die Redaktion diese Art von Werbung oder diesen Humor zu eigen mache, heißt es – auch in der Printausgabe vom Mittwoch, zu finden bei den Leserbriefen auf Seite 17. Ein weiteres Mal wird die Anzeige übrigens nicht in der "SZ" zu sehen sein - das hat Erich Sixt selbst entschieden.
Aber lesen Sie selbst, welche Werbekampagnen die Anzeigenabteilung der "SZ" ablehnen müsste.