
Von Adidas bis Reporter ohne Grenzen:
So unterschiedlich werben Marken zur Fußball-WM
Wie unterschiedlich Unternehmen die WM in Russland als Werbefläche nutzen, zeigen die Kampagnen vom Sportartikler Adidas und der Vereinigung Reporter ohne Grenzen.

Foto: Adidas
Unternehmen weltweit überschlagen sich zurzeit mit Kampagnen, Produkten und Meldungen zur Fußball-WM in Russland. Zwei herausragende Projekte zeigen, wie unterschiedlich das Event genutzt werden kann, um die eigene Botschaft zu verbreiten:
Adidas zelebriert Lichtkunst
Schon einen Tag vor dem Eröffnungsspektakel der Fußball-WM in Russland hat Adidas in Moskau eine beeindruckende Show abgeliefert. Die Fassade des Bolschoi-Theaters war die Leinwand dieser Lichtshow. Auf ihr spielte der Sportartikelhersteller und offizielle Sponsor der Fifa-WM einen Videoclip passend zur WM-Kampagne von Adidas, "Creativity is the answer", ab.
Der Film zeigt unter anderem Spieler wie Lionel Messi und Mesut Özil, Protagonisten der russischen Mannschaft und den Spielball Telstar 18. Mit Leitsprüchen wie "Creativity unites the World" soll er den Fußball und dessen Kreativität auf und neben dem Platz feiern:
Reporter ohne Grenzen kämpft mit dem inoffiziellen Ball für Pressefreiheit
Ganz anders die Kampagne von Reporter ohne Grenzen: Die NGO nutzt die WM als Plattform für ein ernsteres Thema: um für Pressefreiheit in Russland zu kämpfen. Mit der Agentur Leo Burnett hat sie die Kampagne „The Unofficial Football“ entwickelt. Herzstück ist die Website theunofficial.football, die ebendiesen inoffiziellen Fußball darstellt. Er zeigt verpixelte Bilder.
Per Klick darauf offenbart er Informationen über verfolgte Medien, inhaftierte Journalisten, über Zensur und Überwachung sowie über die Gesetze, mit denen der Kreml die Meinungsfreiheit beschränken will.
Zwei Tage vor der WM stellte Reporter ohne Grenzen den Ball bei einer Aktion vor der Russischen Botschaft in Berlin vor. „Der Ball liegt jetzt bei der russischen Regierung“, sagte ROG-Geschäftsführer Christian Mihr. "Sie hat sich als WM-Gastgeber dazu verpflichtet, die Pressefreiheit zu achten und muss nun zeigen, dass dies nicht nur hohle Worte sind." Per Klick kann man den Ball weiterspielen und die Botschaft in sozialen Medien teilen.