
Tech-Kolumne:
TechTäglich: Aus für den legendären Segway
Vor dem Mittagessen die wichtigsten Meldungen des Tages – das ist TechTäglich, die Technik-Kolumne von W&V. Heute mit dem Aus für den legendären Segway und dem Rückzug von Nintendo.

Foto: W&V
Aus für den legendären Segway
Spätestens seit dem Hollywood-Film "Der Kaufhaus-Cop" war der Segway PT Kult. Auch im Urlaub waren Segway-Touren legendär. Aus und vorbei: Am 15. Juli wird die Produktion des Segway PT, dem Steh-Scooter mit zwei Rädern, eingestellt. Obwohl ausgerechnet Visionär Steve Jobs 2001 zum Verkaufsstart prophezeit hatte, der Segway werde erfolgreicher als der PC, erwies sich der auffällige Flitzer langfristig als Ladenhüter. Nur 140.000 Segways wurden laut Fast Company verkauft. 21 Mitarbeiter von Segway – das Unternehmen ist mittlerweile in den Händen der chinesischen Firma Ninebot – verlieren ihren Job in New Hampshire (USA).
Gescheitert ist der Segway auch an der Preispolitik, bis zu 10.000 Euro kostet ein Gerät. Vor allem E-Scooter machten dem Kultobjekt, das als wertig, robust und langlebig gilt, zuletzt das Leben schwer. Auch die Upgrade-Politik sorgte in der Branche für Stirnrunzeln – es gab schlichtweg keine. Wer heute einen Segway kauft, bekommt im Prinzip, von kleinen Änderungen abgesehen, einen Segway aus dem Startjahr 2001. In Zukunft will Ninebot den Namen Segway weiter pflegen – mit einer Produktpalette aus umweltfreundlichen E-Scootern. Vorteil: Das Fahren muss nicht erlernt werden, beim Segway brauchte es vor ersten Touren ein ausführliches Training.
Nintendo-Rückzug wegen Corona-Krise
Die Schlagzeile aus den USA verblüfft im ersten Moment: "Nintendo zieht sich vom Mobile-Gaming-Markt zurück", schreiben die großen Gaming-Seiten. Das Portal Bloomberg hat aus Firmenkreisen vernommen, dass die Mobile-Pläne bei den Japanern weitestgehend ad acta gelegt werden. In diesem Jahr soll nur noch ein neues Nintendo-Mobilegame für iOS und Android erscheinen. Ursprünglich wollte Nintendo bis zu drei neue Games pro Jahr launchen.
Bei näherer Betrachtung zeigt sich, wie chaotisch Nintendo offenbar den Einstieg in den Mobile-Gaming-Markt geplant hat. Eigentlich sollten die neuen Spiele mit In-App-Käufen viele Einnahmen generieren. Zuletzt brachte Nintendo aber wieder Premium-Titel mit einem Einmal-Kauf an den Start. Laut den Analysten von Sensor Tower hat die Corona-Krise Nintendo auch einen Strich durch die Rechnung gemacht. Obwohl die Menschen häufiger zu Hause blieben, profitierten die Umsätze bei Dragalia Lost, Super Mario Run und Fire Emblem Heroes nicht, sie rutschten im Vergleich zum Vorjahr sogar ins Minus – während zum Beispiel Spiele anderer Hersteller wie PUGB Mobile zwischen Februar und Mai 150 Prozent mehr Umsatz machten.
Bluom.me: Neues smartes Armband trackt Kinder
Made in Mailand, weltweit einsetzbar: Bluon hat mit Bluon.me einen spannenden Kinder-Tracker vorgestellt. Über den im Armband verbauten NFC-Chip lassen sich die Kids lokalisieren, falls sie selbst nicht den Weg nach Hause finden. Vor dem ersten Einsatz muss das nur 2 Gramm leichte Band mit einem Smartphone, Tablet oder Notebook gescannt werden. Alternativ wird die auf dem Band aufgedruckte Webseite aufgerufen und führt durch die ersten Schritte. Bluon.me kann einen Anruf starten und eine Text-Message versenden (als SMS oder WhatsApp bzw. über den Messenger).
Zum kleinen Preis von umgerechnet rund 23 Euro bekommen Käufer auch ein ökologisch wertvolles Gadget, das in Italien in Handarbeit aus hautfreundlichem Material hergestellt wird. Das Device ist nicht nur wasserdicht und feuerfest, es bietet sichere verschlüsselte Kommunikation und kommt auch ohne Akku und SIM-Karte aus. Darüber hinaus bietet der Hersteller eine lebenslange Garantie.
Die Macher erklären: "Sämtliche Daten werden mit einer 2.048-Bit-Verschlüsselung übertragen. Das Bluon.me System arbeitet mit einem SSL OV (Organisationsvalidierung) zertifizierten Webserver, der den höchsten Sicherheitsstandards auf dem Markt entspricht. Der Mikrochip sendet zudem keine elektromagnetischen Wellen aus: Er ist daher für den Träger völlig ungefährlich." PS: Bluon will in Kürze auch ein ähnlich funktionierendes smartes Halsband für Hunde und Katzen präsentieren.
Die größten Security-Fallen für Film- und Serien-Fans
Corona sorgt für einen Boom der Streamingdienste, Film- und Serien-Portale. Doch nicht jeder ist bereit, für seinen Lieblingsfilm zu bezahlen. Das kann fatale Folgen haben, denn wer nach illegalen Downloads sucht, kann leicht auf Abzocker-Seiten landen und viel Geld loswerden, ohne dass er es merkt. Außerdem könnte Malware installiert werden oder Kriminelle greifen persönliche Infos und Passwörter ab.
Die Sicherheits-Experten von McAfee haben dazu eine Studie vorlegt und auf Basis der 100 populärsten Filme und Serien in Deutschland untersucht, "wie hoch die Wahrscheinlichkeit bei der Suche nach bestimmten Serien und Filmen ist, auf einer betrügerischen Webseite zu landen." Erschreckend: 6 von 10 der meistgesuchten Filme sind Streifen für Kinder.
Top 10 der risikoreichsten Suchen nach Serien:
1 LOST
2 Brooklyn Nine-Nine
3 Modern Family
4 Madam Secretary
5 Supernatural
6 The Mentalist
7 Prison Break
8 Criminal Minds
9 Star Wars Resistance
10 Family Guy
Top 10 der risikoreichsten Suchen nach Filmen:
1 Feuchtgebiete
2 Ziemlich beste Freunde
3 Victoria
4 Mary Poppins
5 Die Eiskönigin – Völlig unverfroren
6 Die Schöne und das Biest
7 Verblendung
8 Toy Story
9 Alice im Wunderland
10 Terminator
Video-Tipp: Dr. Pop dreht auf
Vor ihm ist mittlerweile kein bekannter Künstler mehr sicher. Der Berliner Comedian Markus Henrik, klassisch ausgebildeter Musiker übrigens, nennt sich im Hauptberuf „Dr. Pop“. Er war anfangs nur eine lokale Größe in Berlin – jetzt erobert er Deutschland: Im Radio ist Dr. Pop nicht nur bei radioeins vom RBB Berlin-Brandenburg vertreten, sondern mittlerweile auch bei WDR2, SWR 3, 104.6 RTL. Auch ins Fernsehen drängt Henrik immer mehr.
NightWash und Quatsch Comedy Club haben ihn bereits gefeatured, er tritt aber auch im Kabarett-Theater der Berliner "Wühlmäuse" auf und gern auch, wie er selbst sagt, "im Seniorenzentrum Berlin-Charlottenburg." Und selbst in der unscheinbaren, aber bekannten Berliner "Scheinbar" lässt er es sich nicht nehmen, unbekannte Talente vorzustellen. Zu seinem rasanten Aufstieg tragen seine Videos bei, in denen er bevorzugt Rapper oder Typen wie Xavier Naidoo mit seiner Musik-Comedy in die Mangel nimmt. Bevor Sie ihm demnächst garantiert selbst im TV oder live in einer Halle begegnen, zeigt W&V drei seiner besten Clips.
Und damit einen poppigen Mittwoch, bis morgen bei TechTäglich. Dann wieder mit Dr. Jörg Heinrich statt Dr. Pop...