
Technik-Kolumne:
TechTäglich: Corona sorgt für TV-Verkaufsboom
Vor dem Mittagessen die wichtigsten Meldungen des Tages – das ist TechTäglich, die Technik-Kolumne von W&V. Heute mit dem coronabedingten TV-Verkaufsboom und dem neuen Star-Trek-Trickfilm im Video.

Foto: W&V
Corona sorgt für TV-Verkaufsboom
Wer kurz vor Weihnachten einen Premium-Fernseher kaufen will, hat eher schlechte Karten. Die meisten Top-Modelle sind bei Amazon & Co. nicht mehr kurzfristig lieferbar – denn in Coronazeiten haben sich deutsche Konsumenten regelrecht auf TV-Geräte gestürzt. Die Hersteller kommen mit der Produktion nicht mehr nach. Das zeigt auch eine aktuelle Studie der GfK SE im Auftrag der „Deutschen TV-Plattform“, einem Zusammenschluss von über 50 Mitgliedern, darunter private und öffentlich-rechtliche Sender, Streaming-Anbieter, Gerätehersteller, Internetunternehmen, Universitäten sowie Bundes- und Landesbehörden. Die wichtigsten Ergebnisse:
• 22 Prozent der Befragten haben sich (Stand Mitte Dezember) vor kurzem ein TV-Gerät gekauft oder möchten das noch bis Ende 2020 tun.
• Davon tätigen 11 Prozent ihren Kauf aufgrund der Einschränkungen durch die Covid-19-Pandemie.
• 51 Prozent der kürzlich erworbenen Geräte wurden im stationären Handel gekauft.
• Bildschirmgröße ist das wichtigste Kriterium beim Kauf (58 Prozent), ebenfalls stark gefragt sind smarte TV-Funktionen (55 %) und Bedienungsfreundlichkeit (51 %).
Mit etwas Glück finden sich in Preisvergleichsportalen wie idealo.de oder guenstiger.de noch gute Angebote. Wer im Dschungel hunderter Modelle Orientierung braucht: Laut Stiftung Warentest dominieren die Geräte von LG die Kategorie der 55-Zöller. Die Top 3 bei Warentest: LG OLED55B97LA (ca. 1200 Euro), LG OLED55C8 (ca. 1490 Euro) und LG OLED55C97LA (ca. 1740 Euro). Bei den auch sehr beliebten 65-Zöllern liegt LG ebenfalls vorn. Die Top 3: LG OLED65B97LA (ca. 1800 Euro) vor LG OLED65CLA (ca. 2500 Euro) und LG OLED65C8 (ca. 2540 Euro).
Studio Bummens serviert Toast Hawaii
Mit "Toast Hawaii" kommt eine eine Show raus, die sich nur ums Essen drehen wird. Am morgigen Samstag, 9 Uhr, geht es mit Folge 1 los. Weitere Episoden des vom Studio Bummens produzierten Podcasts kommen dann immer wöchentlich. Als Chefköchin fungiert Bettina Rust, die die SZ einmal "die begabteste Interviewerin im deutschen Fernsehen" genannt hat. Das neue Format, produziert von Studio Bummens in Berlin ("Apokalyse und Filterkaffee", "Baywatch. Berlin"), soll "Audio-Entspannung und Appetitanreger" sein.
Prominente verraten im Gespräch mit Bettina Rust ihre geheimen Familienrezepte, die Lieblingsgerichte, den Inhalt ihres Tiefkühlfachs und viel Biografisches. Zum Lineup der Gäste der ersten Staffel gehören u.a. Wolfgang Joop, Dunja Hayali, Flake, Ulrich Matthes, Désirée Nosbusch, Haya Molcho und Tarik Tesfu. Geplaudert wird jeweils 40 bis 50 Minuten. Für die Produktion kooperieren die Macher mit der Marke Dr. Oetker: "Wir sind gespannt auf die unterhaltsamen Geschichten rund um das Thema Essen von Bettina Rust und ihren Gästen in der Podcast-Reihe 'Toast Hawaii'", erklärt Daniela Emonts-Gast, Hauptabteilungsleiterin Marketing bei Dr. Oetker Deutschland.
Neuer Star-Trek-Trickfilm im Video
Star-Trek-Fans, aufgepasst! Am 22. Januar startet die schräge Animationsserie "Star Trek: Lower Decks" in Europa bei Amazon Prime Video. Hinter dem Trickfilm steckt der Produzent Mike McMahan (bekannt für "Rick und Morty"). Alle zehn Episoden der ersten Staffel stehen sofort zur Verfügung. Die Serie spielt im Jahre 2380 an Bord der U.S.S. Cerritos, einem der unwichtigsten Raumschiffe der Sternenflotte. Im Zentrum stehen die vier jungen Mitglieder und Ensigns ("Fähnriche") der Unterstützungs-Crew: Mariner, Boimler, Rutherford und Tendi. Sie müssen nicht nur den dienstlichen Pflichten nachkommen, sondern auch ihren sozialen Alltag bewältigen – oftmals, während das Schiff dabei von einer Vielzahl von Sci-Fi-Anomalien erschüttert wird. Auf humorvolle und vor allem chaotische Abenteuer dürfen sich nicht nur Trekkies freuen. Das beweist auch der erste Trailer:
Was zur Hölle ist die "Hochgeschwindigkeitspräzisionsanpflanzungstechnologie"?
Beim Thema Monster spielt die EU in der ersten Liga. Abgeordnete aus 46 Ländern in 24 Sprachen müssen den Durchblick behalten – aber in diversen EU-Verordnungen lassen sich wahre Wortmonster nachlesen. Da sind selbst menschliche Übersetzer überfordert. Abhilfe schafft eine neue KI, entwickelt von dem 1991 gegründeten lettischen Sprachtechnologie-Unternehmen Tilde.
Mithilfe künstlicher Intelligenz ermöglicht es deren Übersetzungs-Tool ("EU-Council Presidency Translator"/hier für alle Interessierten nutzbar), die schlimmsten respektive längsten EU-Wortungeheuer in andere EU-Sprachen zu übersetzen, damit auch der letzte Abgeordnete versteht, was wirklich gemeint ist. Das Projekt ist eine Kooperation zwischen dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) und dem Auswärtigen Amt. 125 Millionen Worte konnte das Werkzeug bereits in andere Sprachen übertragen, 500 Millionen hatte es trainiert. Ganze 53 Buchstaben zählt das schlimmste Wort.
Die Top 10 der grausam längsten EU-Begriffe:
Hochgeschwindigkeitspräzisionsanpflanzungstechnologie (53 Buchstaben)
Hochgeschwindigkeitspräzisionsanpflanzungssysteme (49 Buchstaben)
Wehrsoldempfängermehrarbeitsvergütungsverordnung (48 Buchstaben)
Rentenversicherungsleistungsverbesserungsgesetz (47 Buchstaben)
Verkehrsinfrastrukturfinanzierungsgesellschaft (46 Buchstaben)
Schieneninfrastrukturfinanzierungsgesellschaft (46 Buchstaben)
Sicherheitsüberprüfungsfeststellungsverordnung (46 Buchstaben)
Umweltverträglichkeitsprüfungsbeeinspruchung (44 Buchstaben)
Rückstandshöchstgehaltsfestsetzungsverfahren (44 Buchstaben)
Soldatengleichstellungsdurchsetzungsgesetzes (44 Buchstaben)
Staatsangehörigkeitsfeststellungsverfahrens (44 Buchstaben)
123456 wieder beliebtestes Passwort
Das Potsdamer Hasso-Plattner-Institut hat die Liste der beliebtesten Passwörter 2020 veröffentlicht. Obwohl es regelmäßig Hacks bei bekannten Firmen gibt, schert das die Deutschen offenbar gar nicht. Das beliebteste Passwort war wie im Vorjahr 123456, gefolgt von 123456789. Auch Platz 3 lässt keinen Raum für Kreativität: "passwort". "ichliebedich" erreichte einen stabilen sechsten Platz und ganz besonders freut mich persönlich: Auf Platz 12 liegt "michael". Wer sich ernsthafter mit dem Thema "Sicheres Passwort" beschäftigen möchte, sollte beim HPI Identity Leak Checker einmal durch Eingabe seiner Mailadresse prüfen, ob seine Daten bereits gehackt wurden bzw. im Netz missbraucht werden. Die Abfrage ist kostenlos.
Damit wünsche ich ein passgenaues Wochenende, bis Montag bei TechTäglich.