
Technik-Kolumne:
TechTäglich: Das neue iPad im W&V-Härtetest
Vor dem Mittagessen die wichtigsten Meldungen des Tages – das ist TechTäglich, die Technik-Kolumne von W&V. Heute mit dem neuen iPad 8 im Test und Adobes PDF-Revolution für Smartphones.

Foto: W&V
Das neue iPad im W&V-Härtetest
Ganz frisch auf dem Markt: das neue iPad 8 von Apple. Die ersten Kunden werden gerade beliefert. W&V konnte die 8. Generation des Einsteiger-Tablets bereits einem ausführlichen Härtetest unterziehen. Apple spendiert dem neuen Modell mit dem A12 Bionic einen deutlich schnelleren Prozessor. Wir haben die gleichen Anwendungsszenarien auf iPad 7 und iPad 8 durchgeführt. Ergebnis: Der Wechsel vom A10-Chip auf den 6-Core-A12 Bionic bei 3 GB Arbeitsspeicher macht sich beim Surfen oder App-Switchen deutlich bemerkbar. Benchmark-Tests beweisen, dass das iPad 8 in der Tat im Vergleich zum iPad 7 doppelt so schnell ist.
Der Screen löst hell auf, mit 2160 x 1620 Pixeln in ausreichender Schärfe. Was wir vermissen: die auf dem iPad Pro bewährte automatische Anpassung der Hintergrundbeleuchtung an die Farbe des Umgebungslichts, "TrueTone" genannt. Doch zum kleinen Preis kann man eben nicht alle "großen" iPad-Features erwarten. Mit dem iPad fotografieren wir selten. Daher stören uns die mickrigen 8 MP der rückwärtigen Cam nicht. Sie reichen für schnelle Schnappschüsse unterwegs locker. Die Front-Cam bietet lediglich 1,2 MP. Mager, aber für FaceTime, Skpye, Zoom und MS Teams ausreichend.
Aufgerüstet wurde auch beim Zubehör: Dem Pencil (1. Gen./2. Gen. nicht kompatibel) misst Apple jetzt mehr Bedeutung mit der neuen "Scribble-Funktion" zu. Scribble bedeutet Kritzeln. Textfelder können jetzt handschriftlich eingegeben und bearbeitet werden. Das Betriebssystem iPadOS 14 wandelt sie in Druckschrift um. Leider funktioniert das derzeit noch nicht auf Deutsch, nur in Englisch und Mandarin. Apple versichert aber, dass weitere Sprachen folgen werden, ohne ein konkretes Datum zu nennen. Der Pencil 1 erlaubt, Wörter zu entfernen, um etwas Neues zu tippen, er kann auch löschen oder trennen, Wörter oder Absätze. Besonders gut: das Kopieren eines Textes per Pencil samt Umwandlung in Druckschrift und die Option, dass der Pencil freihändig Gezeichnetes in die automatisch richtige Form transkibiert. Der Pencil ist nicht im Lieferumfang enthalten, er kostet 96,50 Euro.
Das separat erhältliche Smart Keyboard dockt problemlos an das iPad 8 an und macht das Gerät unterwegs zu einem Mini-Laptop. Der Spaß kostet allerdings 174,45 Euro extra.
Noch wichtig zu wissen: Das iPad 8 setzt weiter auf den breiten Displayrahmen und auf den klassischen Home Button mit Touch ID statt Face ID und wird als letztes Apple-Tablet noch über Lightning geladen (iPad Air und iPad Pro: schnelleres USB-C). Abstriche, die nur Pros stören.
Fazit: Das neue iPad 8 ist u.a. dank eines Gehäuses aus 100 Prozent recyceltem Alu extrem umweltfreundlich – und schadstofffrei. Sogar die Verpackung aus Holzfasern lässt sich recyceln. Der klare Use-Case dieses iPads, das dank iPadOS 14 auch Widgets und Widget-Stapel ermöglicht, ist der Abend auf dem Sofa mit Netflix, Stöbern im Web und Fotoshows auf einem großen 10,2“-Display. Wer keine aufwändigen Design- und Grafik-Arbeiten am Tablet erledigen will und noch ein älteres Einsteiger-iPad nutzt, erhält mit dem iPad 8 zu einem günstigen Preis ab 369,40 Euro das derzeit beste am Markt erhältliche "All-day-Tablet".
Aus für Marktplatz Rakuten.de
Noch im August hatte Rakuten eine große Marketing-Kampagne gestartet, um Verkäufer von Plattformen wie Amazon und Ebay zu Rakuten zu locken (W&V berichtete). Der Erfolg war mäßig, die Konsequenzen sind groß: Am 15. Oktober wird die Plattform Rakuten.de für deutsche Kunden geschlossen. Rakuten hat laut einem Bericht des Portals online-haendlernews schon erste Händler über die Maßnahme informiert. In dem Schreiben heißt es: "Wir bedauern sehr, Ihnen heute mitteilen zu müssen, dass der Rakuten-Marktplatz Rakuten.de für Kunden und Händler in Deutschland ab dem 15. Oktober keine neuen Bestellungen mehr entgegennehmen wird."
Rakuten.de hatte 2011 in Deutschland gelauncht. Damals hatte der japanische Betreiber Rakuten kurzerhand die Domain „Tradoria“ übernommen und umgebaut. Immerhin: Die Plattform Rakuten-TV wird hierzulande wohl weiterbetrieben. Einzig gute Nachricht beim Aus des Marktplatzes: Ab 15. Oktober kann zwar nicht mehr auf Rakuten.de bestellt werden, aber Service und Support sollen auf unbestimmte Zeit weiterlaufen. Das freut auch mich, den Autor dieser Zeilen: In 2018 hatte ich mir bei Rakuten.de ein teures LG-OLED-TV geleistet...
Die Bundeszentrale der jungen Podcasts
Die Bundeszentrale für politische Bildung, kurz bpb, macht im Podcast-Sektor mobil. Und dafür zeichnen die jungen bpb-Volontäre verantwortlich: Im neuen Podcast "Was uns betrifft" wollen die jungen Kollegen "der Politik das Abstrakte nehmen". bpb-Sprecher Daniel Kraft erklärt: "Die Volontierenden der bpb wollen deshalb stellvertretend für die Hörer herausfinden, was politische und historische Themen mit dem Alltag zu haben. Sie machen sich in dem Podcast auf die Suche nach persönlichen Geschichten und mehr Hintergrund." In der ersten Folge geht es um "Koloniale Spuren" und ihre Relevanz für unsere Gegenwart. Die Episode wird fachlich von der Kulturwissenschaftlerin und Aktivistin Meryem Choukri und Historikerin Katharina Oguntoye unterstützt. Pro Monat ist eine Folge vorgesehen. Auf dem Themenplan für Oktober und November: Mobilität und Deutsche Einheit.
Adobe revolutioniert mobile PDFs
Adobe will Dokumente und Formulare für das Smartphone-Zeitalter revolutionieren. Die klassische A4-Seite ist weit verbreitet. Da Smartphone-Displays allerdings ein komplett anderes Seitenverhältnis aufweisen, ist die Ansicht vieler Dokumente daher eingeschränkt und unpraktisch. Mit dem neu vorgestellten Liquid Mode werden sich digitale Dokumente auf Smartphones und Co. besser anzeigen lassen. Ist der Liquid Mode aktiviert, wird die Datei automatisch an das Display angepasst.
Adobe weist darauf hin, dass die Technik noch nicht ganz ausgereift ist. Man werde in den nächsten Monaten noch mehr Arbeit hineinstecken, um das Ergebnis zu perfektionieren. Das Video demonstriert die Vorteile des neuen Liquid Mode aber schon eindrucksvoll:
Pókemon goes Fashion Week
Früher hieß es: "Bader kommt ganz groß in Mode". Heute gilt das nicht mehr fürs Versandhaus Bader, sondern für kleine Monster: Die Pókemons werden im Rahmen einer Mode-Kooperation der Pokémon Company und Luxusmoden-Anbieter Longchamp Paris zu Stars der Pariser Fashion Week. Ab 2. Oktober (11 Uhr) sind exklusive Longchamp-Pókemon-Rucksäcke im Pikachu-Stil erhältlich.
Longchamp verspricht "einen ikonischen Charakter. Zur Feier des Beginns der Paris Fashion Week und der aufregenden Accessoires, die durch die Zusammenarbeit zwischen The Pokémon Company und Longchamp Paris erscheinen, freuen wir uns, einen neuen Rucksack für euren Avatar in Pókemon GO ankündigen zu dürfen." Extra-Bonus für Monsterjäger: "Modische Pókemon in der Wildnis und in Raid-Kämpfen. Sie schlüpfen sogar aus Eiern. Es ist Zeit, dass ihr und eure Pókemon der Welt euren Stil zeigt."
Damit wünsche ich einen monstermäßigen Montag, bis morgen bei TechTäglich, dann wieder mit meinem Kollegen Jörg Heinrich.