
Technik-Kolumne:
TechTäglich: Neue alte iMacs sind da
Vor dem Mittagessen die wichtigsten Meldungen des Tages – das ist TechTäglich, die Technik-Kolumne von W&V. Heute mit den neuen alten iMacs von Apple und immer mehr Details zur PlayStation 5.

Foto: W&V
Neue alte iMacs vorgestellt
Ereignisreiche Stunden bei Apple: Nach dem Rückzug von Marketing-Legende Phil Schiller (W&V berichtete) gibt es auch neue Produkte. Apple hat den Abschied von Intel verkündet und wird künftig auf hauseigene Silicon-Architektur in seinen Macs und MacBooks setzen. Während diverse Leaker bereits vermeldet haben, dass die ersten Silicon Macs noch dieses Jahr erscheinen, enttäuschte Apple die Community jetzt: Der Konzern hat neue alte iMacs vorgestellt, die sofort bestellbar sind. Vor allem der 27“ iMac wird aufgerüstet. Doch weder gibt’s eine Spur von Silicon, noch hat das Unternehmen das lange überfällige neue Design präsentiert. Apple hat immerhin schnellere Intel-Prozessoren mit bis zu 10 Kernen und eine doppelte Speicherkapazität verbaut, dazu gibt es die AMD-Grafik der nächsten Generation, superschnelle SSDs mit vierfacher Speicherkapazität sowie eine neue Nano-Textur-Glasoption für das Retina 5K-Display. Außerdem spendiert Apple dem iMac endlich eine 1080p FaceTime HD-Kamera sowie Lautsprecher mit höherer Wiedergabetreue und Mikrofone in Studioqualität. Ab sofort wird auch die komplette 21,5" iMac-Familie zum ersten Mal standardmäßig mit SSDs ausgestattet. Kunden können einen 21,5" iMac aber auch noch mit einem Fusion Drive konfigurieren. Einen Upgrade-Boost gab es auch für den iMac Pro. Das Tool für Designer und Grafiker ist jetzt standardmäßig mit einem 10-Core Intel Xeon Prozessor ausgestattet.
Immer mehr Details zur PlayStation 5
Sony hat Infos zur neuen PlayStation-Konsole genannt, die rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft auf den Markt kommen wird. In der offiziellen Notiz geht der japanische Konzern erstmals auf die Kompatibilität von bestehendem Zubehör ein. Der DualShock-Controller der PS4 wird in neuen Games nicht unterstützt. Als Grund wird angegeben, dass neue Spiele eher die Features des aktualisierten Controllers nutzen werden. Gute Nachrichten gibt es jedoch für Besitzer einer PlayStation Camera. Diese wird über einen Adapter unterstützt. Der Adapter soll sogar kostenlos sein. Mehr Details dazu will der Konzern zu einem späteren Zeitpunkt nennen. Zu Zubehör-Artikeln von Drittanbietern will sich der Konzern (noch) nicht pauschal äußern. So erklärt Sony die Zubehör-Kompatibilität im Einzelnen:
- Spezielle Peripheriegeräte wie offiziell von PlayStation lizenzierte Lenkräder, Arcade- und Flug-Sticks können weiterhin für PS5-Spiele und unterstützte PS4-Spiele genutzt werden.
- Die Wireless-Headsets der Platin- und Gold-Edition sowie weitere Headsets von Drittanbietern, die sich über den USB- oder Audioanschluss verbinden lassen, werden mit der PS5 kompatibel sein. Die Headset-Begleit-App wird hingegen nicht unterstützt.
- Der DualShock 4 Wireless-Controller sowie offiziell von PlayStation lizenzierte Gamepad-Controller von Drittherstellern können für das Spielen von unterstützten PS4-Titeln verwendet werden. Der DualShock 4-Controller wird nicht für das Spielen von PS5-exklusiven Games unterstützt, da diese von den neuen Funktionen und Features der frischen Hardware profitieren sollen, unter anderem denen des DualSens-Wireless-Controllers.
- Sowohl die PlayStation Move-Motion-Controller als auch der PlayStation VR-Ziel-Controller können bei unterstützten PS VR-Spielen auf der PS5 verwendet werden.
- Die PlayStation Camera ist mit auf der PS5 unterstützten PS VR-Spielen ebenfalls kompatibel. Für den Anschluss ist ein Adapter notwendig, der PlayStation VR-Nutzern ohne zusätzliche Kosten zur Verfügung gestellt werden wird. Weitere Informationen dazu werden zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben.
Ein französischer Händler hat außerdem vorab die Preise der Next-Gen-Konsolen verraten. Der Händler hat die Preise wohl aus Versehen in seinem Shop gelistet. Die PS5 ohne DVD-Laufwerk kostet demnach 399 Euro. Mit Laufwerk werden 499 Euro fällig. Die Xbox Series X soll ebenfalls 399 Euro kosten. Ob die Preise auch wirklich stimmen, kann aber noch nicht final bestätigt werden.
Neuer Twitter-Spion für andere Timelines
Die neue Software Vicariously sorgt in der Twitter-Chefetage für Diskussionen. Entwickler Jake Harding macht es mit seinem Programm möglich, automatisch Timelines anderer Twitter-User anzusehen, beispielsweise von Donald Trump oder Kanye West. Offizielles Motto von Harding: "Geh raus aus deiner Twitter-Bubble und geh in die Timeline von jemand anderem." Twitter versucht derzeit noch diplomatisch zu reagieren und weist darauf hin, dass die App gegen Twitter-Richtlinien verstoße. Es sei zum Beispiel nicht gestattet, automatisch einer riesigen Zahl an Nutzern zu folgen. Vicariously will sein Programm jetzt aufgrund dieser Rückmeldung modifizieren. Besonders in der Kritik steht das tägliche Syncen der Timelines. Ein Geschmäckle hat auch die Option, mehrere Timelines zu kombinieren oder die Möglichkeit zu geben, die Schnittmenge von Followern zweier Accounts anzusehen. Auch Datenschützer sind nicht begeistert. Kurios: 2013 hatte Twitter ein ähnliches Feature angetestet, dann aber selbst wieder verworfen. Umso mehr ist Entwickler Harding aber weiter Feuer und Flamme für Vicariously. Er sagte dem Portal Mashable: "Ich glaube immer noch, dass dies eine großartige Möglichkeit ist, den eigenen Horizont auf Twitter zu erweitern." Er ahnt aber gleichwohl: "Es gibt eine schmale Grenze zwischen Nützlichkeit und Missbrauch."
Der No-Touch-Touchscreen fürs Auto
Aktuell forschen Jaguar Land Rover und die Cambridge University an neuen Touchscreens. Derzeit dominieren in Fahrzeugen Apples CarPlay und Android Auto. Die Befehle werden über Buttons, Touchscreens und Sprachsteuerung erteilt. Dabei können Bedienelemente übersehen werden oder die Konzentration darauf ist so groß, dass das Unfallrisiko eines Fahrers erheblich steigt. Die Besonderheit des neuen Forschungsprojekts: Die Touchscreens sollen berührungslos funktionieren. Das soll zu einer Vereinfachung der Steuerung von Smart-Car-Features wie CarPlay oder Android Auto führen. Der No-Touch-Touchscreen setzt nicht auf klassische Buttons oder Slider, sondern auf Gesten. Mit Hilfe einer künstlichen Intelligenz und visionsbasierten Sensoren sollen Gesten erkannt und in Aktionen umgesetzt werden. Die Methode sei konventioneller Gestenerkennung schon jetzt deutlich überlegen. In einem Video wird demonstriert, dass das Konzept bereits funktioniert. Das Aufmerksamkeitsdefizit für die Straße werde um 50 Prozent gesenkt, ermittelten die Forscher. Ein weiterer Vorteil von "Predictive Touch" (vorhergesehenem Berühren) in Corona-Zeiten: Durch weniger Berührungen würden sich auch Viren weniger schnell verbreiten.
Tamagotchi für Hacker
Die Kickstarter-Kampagne von "Flipper Zero" ist ein enormer Erfolg: 25 Tage vor Ende der Crowdfunding-Runde ist das Ziel von 50.964 Euro längst überschritten. Gespendet wurden bisher sagenhafte knapp 1,3 Millionen US-Dollar für das "Tamagotchi für Hacker". Ein Device kostet 199 US-Dollar. Ab Februar wird die Mini-Konsole im Tamagotchi-Stil ausgeliefert – mit einer quelloffenen Firmware, die Hacker und Sicherheitsforscher selbst modifizieren und anpassen können, ohne sich mit Leiterplatten und sperrigen externen Modulen zu quälen: "Wir möchten eine vielseitige und schöne Plattform für Prototyping und Hardware-Forschung jeglicher Art schaffen“, erklären die Erfinder. Über einen USB-C-Anschluss wird der virtuelle serielle Anschluss bereitgestellt. Darüber wird auch das Eingabegerät emuliert. Flipper Zero ist portabel, so haben Bastler unterwegs Zugriff auf Funkprotokolle, Kontrollsysteme und Hardware. Sie können somit Schranken von Parkhäusern mühelos hacken und öffnen oder sich Zugang zu Türen von Bürogebäuden verschaffen. Das Tamagotchi-artige Gerät verfügt über eine leistungsstarke Batterie (sieben Tage Laufzeit), ein Steuerkreuz mit fünf Positionen und ein energiearmes LCD-Display. Alle Hauptfunktionen und Skripte sind über das Flipper-Menü verfügbar. Ein Computer oder Smartphone wird nicht benötigt. Damit der Spaß beim Cyber-Delfin "Flipper Zero" nicht zu kurz kommt ist ein Tamagotchi-artiges Minispiel mit einem Delfin integriert.
Und damit wünsche ich einen kontrollierten Mittwoch. Bis morgen bei TechTäglich.