Werbemarkt-Prognose:
Trotz aller Skandale: Digitale Werbung wächst weiter
Laut einer aktuellen Zenith-Prognose wird der Anteil an Digital-Werbung bis zum Jahr 2020 spürbar ansteigen. Fast die Hälfte aller Budgets wandern dann in Online-Kanäle.
Auch wenn Werbung in digitalen Kanälen zuletzt nicht mehr das beste Image hatte, sieht es derzeit nicht so aus, als ob Werbungtreibende global ihre digitalen Werbebudgets zurückfahren würden – eher das Gegenteil ist der Fall. Zu diesem Ergebnis kommt zumindest eine aktuelle Untersuchung der Mediaagentur Zenith. Ihre Prognose: Werbungtreibende werden in diesem Jahr 40,2 Prozent ihres Budgets für Online-Werbung ausgeben. Im vergangenen Jahr waren es noch 37,6 Prozent.
Der Grund dafür sei, trotz aller Skandale rund um Facebook & Co., schlicht und ergreifend die digitale Transformation: Werbungtreibende investieren in Technologie, Daten und Innovation, um ihre Beziehungen zu den Konsumenten zu verbessern.
Plus dank digitaler Transformation
Das sei auch auf dem deutschen Markt der Fall, so Zenith-CEO Dirk Lux: "Unternehmen setzen auf leistungsstarke Algorithmen, profitieren von Künstlicher Intelligenz und Machine Learning und investieren in neue E-Commerce-Lösungen."
In Deutschland wird der Online-Anteil an den Werbeinvestitionen laut der Prognose in diesem Jahr auf 36,1 Prozent steigen, bis er 2020 dann einen Anteil von rund 40 Prozent erreicht. Für den deutschen Werbemarkt sagt die Studie ein Wachstum von insgesamt 2,3 Prozent voraus.
Wachstumsmotor China
Anderswo ist der Anteil der digitalen Werbung schon jetzt höher. Ganz vorn liegen China, Schweden und Großbritannien: In diesen Märkten wurden laut Zenith im vergangenen Jahr bereits über 55 Prozent der Werbegelder für diese Variante ausgegeben. Weltweit sollen im Durchschnitt bis zum Jahr 2020 rund 44,6 Prozent der Budgets in digitale Werbung investiert werden.
Für alle anderen Gattungen - außer Kino - sagt Zenith eine rückläufige Entwicklung voraus: Zeitungen werden demnach an den globalen Werbeausgaben im Jahr 2020 voraussichtlich noch mit 7,3 Prozent (2017: 9,5 Prozent) teilhaben, der Anteil des Fernsehens wird von 34,1 auf 31,1 Prozent zurückgehen. Doch auch im digitalen Bereich gibt es nicht nur Gewinner: Desktop-Internet wird von 17,8 auf 15,3 Prozent absinken.
Zenith untersucht für die Prognose sechs unabhängige Studien zum Markenwachstum: Millward Brown Brandz, Seigel & Gale Brand Simplicity Index, Interbrand Top 100, NetBase Brand Love Studie, Brand Finance Top 500 und die Top 100 des European Brand Institute. Sie alle werden zu einem Wachstumsindex zusammengefasst und anschließend analysiert.