Neue Warnhinweise:
Twitter brandmarkt unangebrachte Politiker-Tweets
Twitter reagiert auf die Verbreitung von Hassbotschaften durch Politiker. Der Kurznachrichtendienst kennzeichnet ab sofort unangebrachte Tweets mit einem Warnhinweis.
Seit seiner Amtseinführung vor rund zweieinhalb Jahren nutzt Donald Trump den Kurznachrichtendienst Twitter als eine Art persönlichen Propaganda-Kanal. Die Plattform erlaubte es dem US-Präsidenten, seine (Hass-)Botschaften ungefiltert und an den klassischen Medien vorbei in die Welt zu setzen. Nicht selten wurde Twitter dafür kritisiert. Nun handelt das Unternehmen.
Unangebrachte Tweets von prominenten Politikern sollen zukünftig mit einem Warnhinweis ausgestattet werden. In einen Blogeintrag erklärte Twitter, die Neuerung betreffe verifizierte Accounts mit mehr als 100.000 Followern, die Regierungsvertretern oder Kandidaten für öffentliche Ämter gehörten. Der Name des US-Präsidenten wurde nicht genannt.
Twitter-Regeln verbieten Hassbotschaften
Als unangebracht gelten Tweets, die die Twitter-Regeln verletzen. Diese verbieten unter anderem "Aussagen, die den Wunsch oder die Hoffnung zum Ausdruck bringen, dass jemand körperlichen Schaden erleidet". Hass schürendes Verhalten ist ebenfalls nicht erlaubt. Auch "die Dienste von Twitter mit dem Ziel zu nutzen, Wahlen zu manipulieren oder zu beeinträchtigen", ist untersagt. Mit letzterem dürfte vor allem die Verbreitung von Fake-News gemeint sein.
Trump wird es viel schwerer haben auf Twitter
In der Vergangenheit hat der Dienst regelwidrige Kurznachrichten nicht gelöscht oder gekennzeichnet, wenn es das "öffentliche Interesse" erfordert hat, sie stehen zu lassen. Damit soll jetzt Schluss sein. Ab sofort würden solche Tweets nicht mehr direkt angezeigt, sondern mit einer Warnung überdeckt, der auf die Regelverletzung hinweise. Nutzer müssten dann erst den Bildschirm antippen oder mit der Maus auf den Hinweis klicken, um die eigentliche Kurznachricht zu sehen.
Des Weiteren werde der gekennzeichnete Tweet algorithmisch benachteiligt und taucht beispielsweise nicht mehr unter den Top-Tweets einer Timeline auf.