
E-Commerce:
US-Web-Weihnachten: Ein 189-Milliarden-Dollar-Geschäft
Die Umsätze, die Online-Händler in den USA in diesem Jahr in der Vorweihnachtszeit erwirtschaften, hätten sie ohne Corona erst in zwei Jahren erwirtschaftet, prognostiziert Adobe in einer aktuellen Studie.

Foto: Unsplash / Kevin Dowling
Wie umsatzstark wird das diesjährige Online-Weihnachtsgeschäft? Das versuchen derzeit alle namhaften Marktforscher aus ihren Glaskugeln herauszulesen. Der Software-Anbieter Adobe geht davon aus, dass sich die Online-Händler in den USA auf Umsätze von über 189 Milliarden Dollar freuen dürfen. Das entspräche einem Wachstum von 33 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Sollten die stationären Läden wegen der Corona-Krise weitgehend schließen müssen, halten die Auguren auch Online-Umsätze über 200 Milliarden Dollar für möglich.
Besonders umsatzstark dürfte sich der Zeitraum rund um die Cyberweek entwickeln. Zwischen dem 22. November und dem 3. Dezember sollen die Online-Umsätze laut Adobe in den USA auf täglich durchschnittlich drei Milliarden in die Höhe schnellen. Für Black Friday erwarten die Marktforscher 10,38 Milliarden Dollar Umsatz. Der Cyber Monday soll 12,78 Milliarden Dollar einspielen. Insgesamt soll die E-Commerce-Branche im Weihnachtsgeschäft 2020 einen Umsatzzuwachs erwirtschaften, der unter normalen Umständen in einem Zeitraum von zwei Jahren generiert worden wäre.
Click & Collect wird zum Wettbewerbsvorteil
Als gute Nachricht für den stationären Handel darf gewertet werden, dass Adobe in seinem Weihnachtsreport davon ausgeht, dass die Konsument auch verstärkt Click & Collect oder Pickup-Services außerhalb der Filialen nutzen werden. Hier erwarten die Marktforscher ein Plus von 40 Prozent. Darüber hinaus sollen Verbraucher an den umsatzstärksten Verkaufstagen vor Heilig Abend mit einer um neun Prozent höheren Wahrscheinlichkeit bei Einzelhändlern kaufen, die Click & Collect-Services anbieten. Bereits im September zeigte eine weitere Adobe-Verbraucherbefragung, dass 30 Prozent der Online-Kunden ihre Bestellungen lieber abholen als sie nach Hause geliefert zu bekommen.
Darüber hinaus verspricht die Studie, dass vor allem kleinere Einzelhändler mit Umsätzen von zehn bis 50 Millionen US-Dollar ihre Umsätze prozentual stärker steigern können als größere Einzelhändler. Dazu wird am 28. November erneut der "Small Business Saturday" veranstaltet, der Verbraucher motivieren soll, bewusst bei ihren lokalen Einzelhändlern einzukaufen. Der Adobe-Umfrage zufolge wollen 51 Prozent der Studienteilnehmer an diesem Tag ihre stationären Händler um die Ecke unterstützen. Weitere 38 Prozent der Verbraucher wollen sich in der Weihnachtszeit bewusst darum bemühen, bei kleineren Händlern einzukaufen.
Online-Spendings pro Kunde bleiben auf Vorjahresniveau
Auch wenn die Konsumenten aufgrund von Corona skeptisch in die Zukunft blicken – an den Geschenken soll offenbar nicht gespart werden. Laut Adobe bleibt der durchschnittliche Wert, den die Konsumenten für Online-Einkäufe planen, im Vergleich zu 2019 unverändert. Das Umsatzwachstum soll vornehmlich durch das Plus an neuen Online-Käufern erzielt werden.