
Interview:
Uber will das "Amazon der Beförderung" werden
Hochfliegende Pläne hat Uber-Chef Dara Khosrowshahi. Dabei schreckt er nicht davor zurück, sich mit Amazon-Chef Jeff Bezos zu vergleichen.

Foto: Recode
Uber-Chef Dara Khosrowshahi hat bekräftigt, dass der Fahrdienst-Vermittler eine Schlüsselrolle beim Verkehr der Zukunft weit über das heutige Kerngeschäft mit Chauffeur-Angeboten anstrebt. Uber wolle "das Amazon der Beförderung" werden, sagte Khosrowshahi auf einer Konferenz des Technologieblogs "Recode" in Kalifornien. Er spielte damit auf die Vision von Amazon-Gründer Jeff Bezos an, den Online-Händler zum "Allesverkäufer" zu machen. Uber kaufte jüngst einen Anbieter von Elektro-Leihfahrrädern und vermittelt in den USA zum Beispiel auch Fracht für Lastwagenfahrer.
In Zukunft will Uber unter anderem auch öffentliche Verkehrsmittel in die Berechnung der Beförderungs-Optionen einbinden. Ein ähnlich umfassendes Konzept verfolgen unter anderem auch Daimler mit seiner Tochterfirma Moovel, Ford und der Kartendienst Here, der den deutschen Autobauern Daimler, Audi und BMW gehört.
Khosrowshahi betonte den Wandel von Uber nach Vorwürfen eines rücksichtslosen Geschäftsgebarens in der Vergangenheit. "Wir sind ein anderes Unternehmen, wir haben andere Werte", sagte Khosrowshahi. Uber hatte sich bei seiner aggressiven globalen Expansion unter dem Mitgründer Travis Kalanick mit Behörden und Taxi-Branche angelegt. Zudem wurde der Firma eine Unternehmenskultur voller Diskriminierung und Sexismus vorgeworfen. Das war einer der Gründe dafür, dass besorgte Investoren Kalanick vom Chefposten verdrängten und im Herbst Khosrowshahi an die Spitze kam.
Für ein besseres Image soll auch die Agentur 72sunny sorgen, die das Unternehmen im vergangen Jahr als globale Leadagentur gewählt hat. Mitte Mai startete die Kampagne in Deutschland, unter anderem mit diesem süßen Youtube-Clip:
Das Interview mit dem Uber-Chef:
am/mit dpa