
Influencer Marketing:
Warum Snaps PR-Agentur einen Influencer verklagt
Weil ein Influencer seine vertraglichen Verpflichtungen zur Promotion der Kamerabrille "Spectacles" nicht erfüllte, wird er jetzt verklagt. Das Kuriose daran: Auftraggeber Snap steckt nicht hinter der Schadensersatzklage.

Foto: Instagram / @LukaSabbat
Snaps PR-Agentur PRC verklagt einen Social-Media-Influencer, weil dieser seinen vertraglichen Verpflichtungen nicht nachgekommen sein soll. "Grown-ish"-Schauspieler Luka Sabbat, der auf seinen Instagram-Account 1,4 Millionen Follower hat, sollte für die Snap-Kamerabrillen "Spectacles 2" die soziale Medientrommel rühren und dafür 60.000 US-Dollar kassieren - 45.000 Dollar davon als Vorauszahlung.
Laut Vertrag verpflichtete sich der 20-Jährige dazu, in einem Instagram-Feed-Post und drei Stories die "Spectacles 2" zu tragen und in zwei der drei Stories auch Swipe-to-Buy-Links zu integrieren. Zudem sollte Sabbat die Brille auch auf den "Fashion Weeks" in Paris und Mailand tragen. Die Postings sollten von Snaps PR-Agentur im Vorfeld freigegeben werden. Zudem forderte PRC Einblick in die Analyse-Daten der Postings.
Sabbat allerdings hielt sich nicht an den Vertrag und postete nur ein Feed-Posting und ein Swipe-to-Buy. Darüber hinaus ließ er sich seine Kampagnen nicht von PRC freigeben und gewährte der Agentur auch keinen Einblick in die Performance seiner Postings. Auch auf Fotos von ihm und den Spectacles auf den "Fashion Weeks" warteten die Auftraggeber vergeblich. Deswegen verklagt PRC den Influencer jetzt auf die Rückzahlung der bereits bezahlten Beträge sowie weitere 45.000 Dollar Schadensersatz.
Das Kurioseste an dem Fall: Snap beauftragte PRC zwar mit der Kampagne, eigenen Aussagen zufolge aber nicht mit der Schadensersatzklage gegen Sabbat. Die Entscheidung der Richter steht noch aus. Sollten sie zugunsten von PRC urteilen, müssen Influencer künftig sehr genau prüfen, was in ihren Werbeverträgen steht.
Brillen trägt Luka Sabbat gerne. Aber offenbar nicht unbedingt Spectacles.