
Eckdaten MA 2014 Radio II :
Warum nicht mal wieder Radiowerbung buchen?
An jedem Werktag erreicht Radio 58,6 Millionen Hörer deutschlandweit - medialer Spitzenreiter. Das geht aus den Eckdaten der MA 2014 Radio II hervor.
Viel wird debattiert über abschmelzende Reichweiten bei TV oder Print, und Online kann trotz hoher Werbezuwachsraten die wegbrechenden Marktanteile der "großen" und klassischen Mediengattungen (noch) nicht ganz kompensieren. Ein Blick auf die am Dienstag vorgelegten Eckdaten der Radionutzung in Deutschland zur Eckdaten MA 2014 Radio II zeigt: Dieses Medium hat auch nach über 90 Jahren noch sehr treue Fans und kann sich im digitalen Zeitalter offensichtlich bewähren. Weiterhin schalten laut der Arbeitsgemeinschaft Mediaanalyse (agma) knapp 80 Prozent der Deutschen tagtäglich ihr Radio ein (aktuell 79,7 Prozent vs 79,9 Prozent bei der MA 2014 Radio I im Frühjahr). In absoluten Zahlen bedeutet dies: An jedem Werktag werden 58,6 Millionen Hörer erreicht. Allerdings sinkt die Zeit mit Radio aufgrund des zunehmenden Medienangebotes in allen Zielgruppen leicht – der Hörfunk bleibt aber mit über vier Stunden Verweildauer "medialer Spitzenreiter".
Die Radiozentrale als Gattungsinitiative des Hörfunks hat sich die jungen und für Werbung besonders wichtigen Zielgruppen herausgepickt. Die Daten: "Die junge Zielgruppe zehn bis 29 Jahre und auch die werberelevante Zielgruppe der 14-49-Jährigen weisen eine absolut identische Tagesreichweite zur Vorgängerausweisung auf (10-29: 71,6 Prozent und 14-49: 78,7 Prozent)." Im Vergleich zum Sommer vor einem Jahr - MA 2013 Radio II– registriert die Branche hier sogar ein leichtes Plus (10-29: von 71,0 auf 71,6 Prozent; 14-49: von 78,2 auf 78,7 Prozent).
Gerade im lokalen Bereich ringen Internet und Radio um die Jungen, wie am Dienstag bei den Lokalrundfunktagen in Nürnberg zu hören ist. "Für über 80 Prozent der 14- bis 20-Jährigen ist das Internet als Informationsquelle über das lokale Geschehen sehr wichtig oder wichtig", so der Präsident der Münchner Medienanstalt BLM, Siegfried Schneider, bei der Eröffnung des Branchentreffs. Hinter dem Netz folge direkt der Lokalfunk mit mehr als 60 Prozent. Danach kämen Tageszeitung und Lokalfernsehen. "Für den lokalen Rundfunk ist das einerseits ein gutes Ergebnis, andererseits wird aber auch deutlich, dass in Bezug auf das Internet weiterhin Handlungsbedarf besteht", betont der BLM-Chef.
Lutz Kuckuck, Chef der Radiozentrale, erklärt die Beliebtheit des Mediums Hörfunk so: "Radio, das maßgeschneiderte Massenmedium: Dank personalisierter Apps, User Generated Radio, musikalischen Nischen-Programmen, Event-Streams im Web wie aktuell rund um die WM, zeitunabhängigem Hören via Podcast oder Rekorderfunktionen zum Mitschneiden wurde die ‚Pret à Porter‘-Kollektion des Klassikers Radio um Young Styles bis hin zu individuell gestaltbaren Unikaten erweitert. Dieser zeitgemäße Mix aus Massen- und One-to-One-Angeboten sichert der Traditionsmarke Radio die in den aktuellen MA-Zahlen erneut unter Beweis gestellte Stabilität und den Bestand."
Kein Wunder also, dass die agma fürs Werbemedium Radio trommelt, das 2013 netto 746 Millionen Euro erlöst hat: "Nach den Zuwächsen der letzten Jahre pendeln sich die Radioreichweiten damit auf hohem Niveau ein", so Dieter K. Müller, Vorstand Radio der agma. Damit bleibe Hörfunk für die Werbungtreibenden "die verlässliche Größe in einem sich rasant wandelnden Medienmarkt", so Müller weiter. Vom Internet profitiert die Gattung sogar, wird das Web doch ein zunehmend wichtiger Verbreitungsweg für Radio. Das zeigt die seit März dieses Jahres quartalsweise erscheinende Webradio-Messung der agma – die MA 2014 IP Audio, die allerdings noch keine direkt mit der Radio-MA vergleichbaren Leistungswerte liefert. "Ziel der agma ist es deshalb, die Nutzung von Radio über alle Empfangswege in einer einzigen Konvergenzdatei abzubilden", betont agma-Geschäftsführer Olaf Lassalle. Die Vorarbeiten daran seien bereits in vollem Gange.
Schon jetzt ist klar, dass die Großen im UKW-Geschäft wie Antenne Bayern, WDR 1Live oder Hit-Radio FFH auch via Internet die Nase vorne haben. Zunächst aber werden die detaillierten Ergebnisse der MA 2014 Radio II und damit die Reichweiten der einzelnen Sender und Vermarktungskombinationen am 15. Juli vorgelegt. Für die Analyse wurden mehr als 70.000 Interviews geführt, um repräsentative Werbeträgerreichweiten für die deutschsprachige Bevölkerung ab zehn Jahren liefern zu können.
Apropos Reichweiten: Die Ergebnisse aus Funkanalyse Bayern (FAB) liegen bereits diese Woche vor und werden auf den Lokalrundfunktagen prösentiert. Demnach erreichen die bayerischen Lokalradio-Programme 2014 eine Tagesreichweite von 29,0 Prozent an einem durchschnittlichen Werktag und damit 3,26 Millionen Personen ab zehn Jahren in Bayern. Die höchste Tagesreichweite aller bayerischen Radioprogramme erzielt erneut Antenne Bayern mit 38,8 Prozent (4,03 Millionen Hörer). Einschließlich Klassik Radio (Marktanteil 1,2 Prozent), Rock Antenne (Marktanteil 1,0 Prozent) und der Jugendwelle EgoFM (Marktanteil 0,7 Prozent) kommen die bayerischen Privatprogramme damit auf einen Gesamtmarktanteil von 48,9 Prozent, während die fünf BR-Wellen insgesamt einen Marktanteil von 43,3 Prozent erreichen. Insgesamt hören 88,7 Prozent der bayerischen Bevölkerung ab zehn Jahren an einem durchschnittlichen Werktag Radio. Die durchschnittliche Hördauer liegt an Werktagen bei 241 Minuten.