Der Internet-Händler und Cloud-Dienstleister ist für reine Medien-Unternehmen ein äußerst unangenehmer Gegner, wenn die DFL in der kommende Woche die vier Pay-Pakete meistbietend versteigert. Einer, der sogar von der Corona-Krise profitiert. Allein im ersten Quartal des Jahres stieg der Amazon-Umsatz verglichen mit dem Vorjahreswert um 26 Prozent auf 75,5 Milliarden Dollar (68,9 Mrd Euro).

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"Amazon kann mit dem Finger schnipsen und sich alles kaufen", sagte der Sportbusiness-Berater Kay Dammholz, der früher bei der DFL und bei DAZN tätig war. Anders als Sky oder DAZN muss der Handelsriese seine Sport-Investitionen nicht durch Abonnements wieder hereinholen. Amazon will Kunden binden. Die Sport-Übertragungen sind ein Mittel des Marketings.

Kauft sich Amazon in der kommenden Woche die ganze Bundesliga? Das ist äußerst unwahrscheinlich. Der Sportfive-Manager von Doetinchem bescheinigte dem US-Unternehmen ein "sehr selektives Vorgehen". Die geringe Anzahl von 16 Champions-League-Spielen zeigt das. Aber eines der Bundesliga-Pay-Pakete dürfte wohl an den neuen Mitspieler im Markt gehen.

Wie alle anderen Interessenten hält sich Amazon mit Aussagen zu der Auktion zurück. "Wir sehen uns stets attraktive Sportrechte für unsere Kunden an", hieß es zuletzt in einem Statement: "Dabei glauben wir, dass es beim Thema Live-Sport mehr Aspekte als den Wettlauf um Rechte gibt und verschreiben uns dem Ziel, die Sehqualität für Fans langfristig zu verbessern."