Analyse will gelernt sein:
Was Daten können – und was nicht
Welche Daten taugen für eine neue Kampagnenstrategie - und welche bestenfalls für ein Schmunzeln. Teil 4 der W&V-Reihe über Datenmanagement.
Datenanalyse will gelernt sein. Nicht aus jeder Korrelation lassen sich auch Erkenntnisse ziehen, manche taugen eher für die Kategorie unnützes Wissen, andere können tatsächlich geschäftsfördernd sein. Hier ein paar Beispiele, wo Daten für eine neue Marketingstrategie taugen - und wo bestenfalls zu einem Schmunzeln:
Frauen beginnen vor einer Scheidung, sich selbst Schmuck zu kaufen
Auf diesen Zusammenhang stießen Kreditkartenfirmen, die nach Frühwarnzeichen für eine Scheidung suchten. Bei Schmuck gibt es offenbar weniger Ärger bei der Vermögensaufteilung, weshalb sich Frauen vor einer Scheidung mit dem Kauf darauf vorbereiten.
Größere Füße – größere Fußballfans?
Man könnte meinen, je größer die Füße sind, umso größer ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Erwachsener für Fußball interessiert. Diese Korrelation führt allerdings nicht weit, wenn man weiß, dass unter den Fußballfans mehr Männer als Frauen sind. Dann wird deutlich, dass das Geschlecht mehr Einfluss hat als die Schuhgröße, die bei Männern meist größer ist, als bei Frauen.
Fußballfans kaufen lieber Milch als Bier
Der deutsche Fußball-Fan kauft mehr Milchprodukte als der Durchschnittsdeutsche, fand Emetriq bei einer Datenanalyse heraus. Auch bei Reinigungs- und Küchenprodukten sowie Mundpflege und Badprodukten langt der Fußballfan kräftiger zu. Interessanterweise liegt sein Bierkonsum aber deutlich unter dem Durchschnitt.
Männer, die Windeln kaufen, kaufen auch gerne Bier?
Wer Bier verkaufen will, sollte sich vielleicht lieber an frischgebackene Väter als an Fußballfans halten und freitagabends die beiden Produkte nebeneinander stellen – jedenfalls, wenn man der Bier und Windeln Legende von Walmart glaubt. Angeblich soll der Händler schon in den 90er Jahren herausgefunden haben, dass Windeln und Bier freitagabends oft zusammen gekauft werden.
So plausibel die Geschichte auch ist, dass sich Männer, die nach der Arbeit zum Windeln holen geschickt werden, dafür mit Bier belohnen – es gibt inzwischen einige Stimmen, die das für eine Erfindung halten. Trotzdem ist es eine schöne Geschichte, die die Relevanz von Datenanalysen unterstreichen kann.
Wie Daten Geschäftsmodelle formen, Prozesse verbessern, Marketing effizienter machen, lesen Sie in Teil vier der Serie Datamanagement in der aktuellen Ausgabe der W&V (hier geht's zur Nr. 41). Oder sichern Sie sich die vierteilige Serie hier als PDF ...