
Brauereiwerbung:
Werbemotiv der Brauerei Füchschen kassiert Sexismus-Vorwurf
Ein weiblicher Comic-Fuchs mit einem anzüglichen Spruch auf einem Plakat sorgt in Düsseldorf für Aufregung. Der Vorwurf: Das Motiv gehe zu weit.

Foto: Füchschen/Facebook
Freche Sprüche gehören zum Marketing-Konzept der Brauerei Füchschen seit Jahren dazu. Mit einem ihrer jüngsten Motive haben die Düsseldorfer allerdings für Aufregung gesorgt: Einige Kunden kritisieren ein Motiv als sexistisch, bei dem ein weiblicher Comic-Fuchs mit einem rohen Steak auf der Gabel auf einem Grillrost sitzt. Insbesondere der begleitende Spruch sorgt für Unmut: "Medium rare oder richtig durch nehmen?" fragt die Füchsin augenzwinkernd – für die städtische Gleichstellungsbeauftragte ein Unding.
Und nicht nur für sie. Inzwischen schickten auch 15 weibliche Abgeordnete von CDU, SPD, FDP und den Grünen dem Brauerei-Chef Peter König einen Brief, in dem sie das Plakat als sexistisch kritisieren. "Die genutzten Anspielungen kann man schwerlich noch als verspielt und harmlos bezeichnen", heißt es da unter anderem; die Inszenierung der Füchsin als reines Sexobjekt sei offenkundig.
Die Werbung bleibt
König kann die Aufregung um das Motiv nicht nachvollziehen. "Gäste und Kunden haben kein Problem damit", so König gegenüber dpa. Er werde die Werbung daher auch nicht verändern. Zudem hätten auch Frauen in der Agentur die Werbung mitgestaltet. Welche Agentur das war, ist allerdings aktuell nicht bekannt. Denn das Düsseldorfer Haus Die Werbtätigen, die bis vor einigen Jahren ähnlich gestaltete Motive für die Brauerei lieferten, sind schon seit längerer Zeit nicht mehr dafür zuständig.
Füchschen ist nicht die einzige Brauerei, deren Werbung in jüngerer Zeit als "sexistisch" angeprangert wurde. So hatte auch das Hofbräuhaus Traunstein aufgrund eines Bierdeckels Ärger, dessen Motiv die Oberweite einer Kellnerin im Dirndl in Szene setzte.
Auch im oberbayerischen Traunstein konnte man den Aufruhr nicht ganz verstehen. "Achtung und Respekt vor Frauen ist für uns eine Selbstverständlichkeit und muss sicher keiner Prüfung von außen unterzogen werden", so Marketingchefin Katharina Gaßner, die das Motiv vor 16 Jahren selbst entworfen hat, seinerzeit in der Presse. Und ein Dirndl sei nun mal "keine Burka, sondern eine seit Jahrhunderten nahezu unveränderte bayerische Tracht."