
Vertikalformat:
YouTube startet Tiktok-Konkurrenz Shorts
Mit YouTube Shorts können User:innen Videos bis zu 60 Sekunden Länge erstellen und mit Musik hinterlegen. Seit Herbst 2020 ist das Tool im Test, jetzt wird es breiter ausgerollt und bekommt weitere Funktionen.

Foto: YouTube
YouTube beschleunigt die internationale Expansion bei seinem Tiktok-Konkurrenzangebot Shorts und bringt es auch nach Deutschland. Shorts werde nun in mehr als 100 Ländern eingeführt, kündigte die Google-Videoplattform an. Bisher war der im Herbst vergangenen Jahres vorgestellte Dienst in 26 Ländern verfügbar, darunter etwa die USA. Der Deutschland-Start ist am 14. Juli.
Wie bei Tiktok werden die Videos bei YouTube Shorts im Vertikal-Format abgespielt, von einem Empfehlungs-Algorithmus vorgeschlagen - und man gelangt zum nächsten mit einer Wischbewegung nach oben. YouTube hofft zugleich auf einen Vorteil durch die weitreichenden Deals mit der Musikbranche, dank denen mehr Stücke zur Verwendung in den Videos zur Verfügung stehen sollen. Zu den Partnern zählen Universal Music Group, Sony Music Entertainment und Sony Music Publishing, Warner Music Group und Warner Chappell Music, Believe, Merlin, Because Music, Beggars, Kobalt und viele mehr.
Gleichzeitig verbessert YouTube das Tool und führt neue Funktionen ein:
- das Hinzufügen von Text zu bestimmten Punkten im Video
- das Einfügen von Audio-Samples von anderen Kurzfilmen in eigene Kreationen
- das automatische Hinzufügen von Untertiteln zum eigenen Short
- das Aufnehmen von bis zu 60 Sekunden mit der Shorts-Kamera
- das Einbinden von Clips aus der Galerie
- das Hinzufügen von Filtern zur Farbkorrektur
Bei der Vorlage der Google-Zahlen zum ersten Quartal hieß es, die Clips von YouTube Shorts kämen inzwischen auf 6,5 Milliarden Abrufe pro Tag. Sie können - wie ursprünglich bei Tiktok - bis zu eine Minute lang sein. Tiktok will das Limit auf drei Minuten erhöhen.
Tiktok, das zum chinesischen Konzern Bytedance gehört, hat stark an Popularität gewonnen. Auch Facebooks Instagram startete einen Klon-Dienst unter dem Namen Reels. Im vergangenen Jahr versuchte der damalige US-Präsident Donald Trump, Bytedance mit der Androhung eines Verbots in den USA zum Verkauf des Tiktok-Geschäfts außerhalb Chinas an amerikanische Investoren zu zwingen. Der Plan wurde jedoch durch die Einführung neuer Exportregeln für Software in China und amerikanische Gerichte torpediert.