Das Bundesministerium verweist auf die Kommission

Die Deutsche Lebensmittelbuch-Kommission setzt sich aus 32 Mitgliedern zusammen. Diese kommen zu gleichen Teilen aus den Bereichen Verbraucherschaft, Lebensmittelüberwachung, Wirtschaft und Wissenschaft. Unterstellt ist es dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Das wiederum stellt sich in einer Stellungnahme auf die Seite von Lemonaid. "Wir haben das klare Ziel, in Fertiglebensmitteln und auch Erfrischungsgetränken den Gehalt von Zucker zu reduzieren. Mit unserer Nationalen Innovations- und Reduktionsstrategie sind wir hierbei auf dem richtigen Weg – das zeigen die Ergebnisse einer ersten unabhängigen wissenschaftlichen Überprüfung. Umso mehr haben wir die klare Erwartung, dass sich die Deutsche Lebensmittelbuch-Kommission der aktuellen Problematik nun zügig annimmt und die entsprechenden Leitsätze überprüft", sagt Hans-Joachim Fuchtel, Parlamentarischen Staatsekretär bei der Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft.

Auch im Rahmen einer Aktion vor dem Bundesministeriums machten die Macher von Lemonaid eine ähnliche Erfahrung. Sie hatten am Mittwoch dort eine Statue aus Zucker mit dem Konterfei von Julia Klöckner aufgestellt. Die Ministerin selbst kam nicht selbst nach draußen, um mit Lemonaid das Gespräch zu suchen. Aber Staatssekretärin Beate Kasch unterhielt sich mit den Unternehmern, wies "jedoch jegliche Verantwortung vom Ministerium von sich", heißt es bei Lemonaid. 

Die Süßwarenindustrie pocht auf ihre Freiheit

Auch der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie hat sich zu dem Thema bereits zu Wort gemeldet. Die Süßwarenhersteller drängen in einer Stellungnahme darauf, dass sich der Gesetzgeber nicht in die Rezeptur der Süßwaren einmischen darf, um sie gesünder, weniger zucker- oder fetthaltig zu machen. "Die Vermittlung von Kompetenzen hält der BDSI für zielführend, staatliche Eingriffe in den Markt hingegen nicht", heißt es in dem Papier.


Lena Herrmann
Autor: Lena Herrmann

hat bei der W&V ihr journalistisches Handwerkszeug gelernt und dort viele Jahre lang hauptsächlich markenstrategische Themen verantwortet, bevor sie sich als freiberufliche Journalistin und Podcast-Redakteurin selbstständig gemacht hat. Zudem hat sie die Podcast-Formate der W&V maßgeblich entwickelt und betreut. Sie ist Podcast-Host und steht regelmäßig als Moderatorin auf der Bühne.