Native Advertsing fristet sicher kein Nischendasein. Für viele Medienhäuser sind die Umsätze durchaus signifikant mit deutlich zweistelligen Prozentanteilen. Konkrete Zahlen hierzu finden sich allerdings nicht. „Der Gesamtmarkt ist schwer einzuschätzen“, sagt Virtual-Minds-Vorstand Joachim Schneidmadl. Das Problem: Was zählt hinzu? Sind es nur digitale Advertorials und die Teaser? Zählen auch Content-Empfehlungsanzeigen von Firmen wie OutbrainLigatus und Plista hinzu? Selbst Facebook-Anzeigen könnte man hinzurechnen.

Aber setzt sich die programmatische Buchungsmechanik durch - und daran besteht wenig Zweifel – werden die Umsätze weiter steigen, sagt Schneidmadl. Allerdings würden sich die zum Teil signifikanten Produktionseinnahmen der Medienunternehmen weiter in Richtung Agenturen verschieben. Für Medienhäuser, die Ihren Kunden die Erstellung von Inhalten in Rechnung stellen, wird es in diesem Bereich schwieriger.   

Zwölf Monate, schätzt Gebicke, werde es dauern, bis sich die Systeme für eine automatisierte und datenbasierende Buchung von Native Advertising durchgesetzt hätten. Allein am Markt ist Define Media nicht. Content Garden aus Wien bietet vergleichbare Lösungen. Daneben verfolgt Ströer Medias Zukauf Seeding Alliance einen ähnlichen Ansatz. Aber das ist überschaubar, verglichen mit den Hunderten von Content-Marketing-Agenturen, die jetzt zum Zuge kommen könnten.


Autor: Leif Pellikan

ist Redakteur beim Kontakter und bei W&V. Er hat sich den Ruf des Lötkolbens erworben - wenn es technisch oder neudeutsch programmatisch wird, kennt er die Antworten. Wenn nicht, fragt er in Interviews bei Leuten wie Larry Page, Sergey Brin oder Yannick Bolloré nach. 


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