
Spionage-Gefahr:
Clubhouse verschärft seinen Datenschutz
Forscher der Stanford University in den USA fanden heraus, dass Clubhouse möglicherweise Audiodaten von Nutzern an die chinesische Regierung weiterleitet. Deswegen verschärft das Start-up seinen Datenschutz.

Foto: William Krause/Unsplash
Die Entwickler von Clubhouse planen, die App zusätzlich zu verschlüsseln, um zu verhindern, dass Nutzerdaten unbefugt weitergeleitet werden. Zuvor hatten Stanford-Forscher herausgefunden, dass es Schwachstellen in der Clubhouse-Infrastruktur gebe.
Der Hintergrund: Die Live-Audio-App Clubhouse nutzt die Plattform der chinesischen Firma Agora aus Shanghai. Deren Server können nach eigener Auskunft in Regierungseinrichtungen stehen. Forscher der Stanford-University warnen vor großen Datenschutz-Lücken, da die Clubhouse-App Zugriff auf das gesamte Telefonbuch seiner Nutzer verlangt. Verweigert man den Zugriff, lassen sich keine Einladungen mehr verschicken - und diese wird benötigt, um überhaupt Clubhouse-Mitglied zu werden.
Agora hat Zugriff auf Clubhouse-Audio-Dateien
Die SIO-Forscher gaben an, Metadaten aus Clubhouse gefunden zu haben, die "an Server weitergeleitet werden, von denen wir glauben, dass sie in der Volksrepublik China gehostet werden". Da Agora ein chinesisches Unternehmen ist, wäre es gesetzlich vorgeschrieben, der chinesischen Regierung die Audio-Nachrichten weiterzuleiten, wenn diese eine nationale Sicherheitsbedrohung darstellten, vermuten die Forscher.
Agora teilte aber mit, dass sie keine Daten speichern und lediglich die Netzwerkqualität überwachen. Solange Audio auf Servern in den USA gespeichert wird, kann die chinesische Regierung nicht auf die Daten zugreifen, so die Firma.
Clubhouse geht dagegen vor und versicherte, eine externe Sicherheitsfirma zu beauftragen, die Updates überprüfen und validieren soll. Außerdem wird Clubhouse in China nicht zur Verfügung stehen.