
Studie aus dem Mittleren Osten:
Drosten würde im Mittleren Osten nicht funktionieren
In Pandemiezeiten sehnen sich die Menschen nach Ablenkung und Unterhaltung und wollen sich nicht mit Corona in Podcasts beschäftigen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie aus dem Mittleren Osten.

Foto: Fredrik Öhlander on Unsplash
Wie überall auf der Welt haben Podcasts auch im Mittleren Osten im vergangenen Jahr aufgrund der Pandemie ein weiteres Wachstum erlebt. Das zeigt eine Studie des Podcast-Networks Amaeya. Deutlich mehr Menschen hören das Format nicht mehr unterwegs, sondern lauschen durch die Restriktionen, die Corona mit sich brachte, in den eigenen vier Wänden. Das bedeutet auch, dass sie bewusster zuhören, weniger Multi-Tasking während einer Folge machen, im Gegenzug aber auch kürzere und dafür mehr Folgen bevorzugen.
Podcasts zur Zerstreuung
56 Prozent der Befragten geben an, dass sie seit März 2020 deutlich mehr Podcast hören. Gefragt sind vor allem unterhaltende Formate. 50 Prozent geben an, dass sie Folgen aus dem Bereich Entertainment bevorzugen. Nur acht Prozent der Hörer hören Nachrichten on demand und nur zwei Prozent der Befragten geben an, sich Inhalte zu Gemüte zu führen, die etwas mit der Pandmie zu tun haben. Drosten mit seinem Podcast würde demnach im Mittleren Osten wohl nicht funktionieren - hier geht es vor allem um Ablenkung durch Audio-Formate.
Gleichzeitig geben 65 Prozent der Befragten an, dass sie die Inhalte von Podcast als mindestens ebenso glaubwürdig oder noch glaubwürdiger ansehen als den Content der klassischen Medien.
Das Podcast-Network Amaeya, 2017 gegründet, hat sich auf die Fahne geschrieben, das Format nicht nur im gesamten Mittleren Osten zu pushen. Sondern mit einer jährlichen Studie will Amaeya den Podcast-Markt und sein Entwicklungspotenzial im Mittleren Osten näher untersuchen. Derzeit kommen 16 Shows aus dem Netzwerk, dass sich sowohl um die Erstellung des Contents kümmert als auch um die Distribution und Vermarktung. Das Unternehmen ist in Dubai ansässig.
Im Jahr 2022 findet in Doha die Fußball-Weltmeisterschaft statt - auch aus diesem Grund lohnt sich ein Blick auf den Mittleren Osten. Denn internationale Marken werden sich vor allem in dieser Zeit stark auf die Vereinigten Arabischen Emirate konzentrieren.
Werbung kommt an, Paid Content nicht
Das Thema Podcast könnte dabei ebenso eine Rolle spielen. 92 Prozent der Befragten der Studie geben an, dass sich sich das Hören von Markenpodcasts zumindest vorstellen können, 66 Prozent der Studienteilnehmer hören sich die Werbung in ihren Lieblingsshows an. Im Gegenzug sind die Hörer:innen im Mittleren Osten nicht sonderlich gewillt, für die Podcasts zu zahlen. 51 Prozent geben an, dass sie nicht bereit sind, für Extrainhalte zu bezahlen.
Nach wie vor ist Apple Podcasts die beliebteste Plattform, um dort Podcasts zu streamen. 35 Prozent suchen sich ihren Content dort. Doch Spotify holt auf. Das schwedische Unternehmen nahm 2019 den zweiten Platz ein, 26 Prozent der Hörer griffen auf die Schweden zurück. 2020 waren es bereits 33 Prozent. Die Verschiebung fand zugunsten der Anbieter Apple und Google statt.
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